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dem Institut in Verwaltung überlassen, jedoch für dessen Rechnung an Privaten verpachtet, nämlich:

Die Garbe oder Garbenwirthshaus östlich an der Staatsstraße von Stuttgart, wo diese nach Hohenheim abweicht einige 100 Schritte vom Schlosse entfernt gelegen. Das Wirthshaus mit Nebengebäuden wurde in den Jahren 1780–82 von dem Herzog Karl auf einem zu dem Schloßgute Hohenheim zugekauften Areal erbaut; (das Schild bezieht sich auf den Namen Garbenhof, den Hohenheim eine Zeit lang führte).

Die Ober-Mühle (Ober-See-Mühle) links an der Körsch; ganz nahe bei Plieningen gelegen und an die dahin führende alte Staatsstraße bei der Brücke anstoßend, bildet diese Mühle die südwestliche Grenze des Hohenheimer Guts.

Die Untere- oder Unter-See-Mühle, welch letzteren Namen sie um des Wassersammelteiches willen führt, der in ihrer Nähe für sie angelegt ist. Diese Mühle liegt ebenfalls auf der linken Seite der Körsch unterhalb der Obermühle, ungefähr in der Mitte der südlichen Grenze des Guts; sie hat im Jahr 1840 eine verbesserte Einrichtung nach Art der Kunstmühlen erhalten, leidet indessen wie die Obermühle nicht selten Mangel an Wasser. Beide Mühlen hat Herzog Karl im Jahr 1773 aus Privathänden auf Rechnung der damaligen Rentkammer durch die Kastkellerei Stuttgart zum Gut Hohenheim ankaufen lassen.

Als ebenfalls zur Staatsdomäne gehörig, jedoch als Theil der Ausstattung der K. Civilliste in der Verwaltung der K. Bau- und Gartendirektion stehend, ist hier anzuführen:

Die exotische Baumschule, mit Wohnung für den dieselbe besorgenden Hofgärtner versehen. Das als südwestlicher Saum des Schloßguts längs der nun verlassenen Staatsstraße unterhalb des Garbenwirthshauses hinziehende durchaus umfriedigte Areal von 252/8 Mrg. besteht aus vormaligen Privatgütern, die im Jahr 1776 zur Domäne käuflich erworben worden sind. Diese Fläche, worauf früher das sog. italienische Dörfchen gestanden, wurde unter der Regierung des Königs Friedrich als Pflanzschule zu Gewinnung von wilden Bäumen, besonders ausländischen (exotischen) Zierbäumen und Gesträuchen für die K. Parke und Gärten angelegt; indem die Pflanzung fortwährend noch diesem Zwecke dient, bringt sie das Überflüssige zum Verkaufe und erfreut sich eines sehr ausgedehnten Rufes und Absatzes.[1] In der Mitte der Anlagen hatte, von schönen Baumgruppen umgeben, das in griechischem Style mit

  1. Eine Beschreibung der vielen ausländischen Holzgewächse, zum Theil von seltener Größe, die sich noch von den Zeiten des Herzogs Karl her in dieser exotischen Baumschule vorfinden, findet sich im Wochenblatt für Land- und Hauswirthschaft, Gewerbe und Handel. 1842. S. 197.
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_233.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)