Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Schlag 9 zu der Meiereifeldrotation geschlagen: diese behält übrigens ihren bisherigen bewährten Umlauf, nur werden 2 der nunmehrigen 9 Schläge mit Luzerne so lange bestellt, als diese einen guten Ertrag gibt. Bei dem Abmähen derselben wird der Luzernschlag umgebrochen und ein anderer mit Luzerne bestellt, an dessen Stelle der alte Luzernschlag in die Rotation eintritt u. s. f.

Außer diesen Rotationen wird auf einem Theile der ehemaligen, nunmehr reducirten Baumschule eine freie Wirthschaft geführt, deren Hauptaufgabe ist, die nöthigen verschiedenen Grassamen zu erziehen und die Meiereifeldrotation, wenn die Luzernschläge in den ersten Jahren noch wenig ertragen, durch Futterbau zu unterstützen.

Außer diesen in Rotationen liegenden Feldern sind noch 32 Morg. als Versuchsfelder benützt, welche theils in Stücke von 1/4 Morgen, theils in kleinere Parzellen abgetheilt, ungefähr zu 1/4 als Winter-, 1/4 als Sommergetreide, 1/4 als Handelsgewächse, 1/4 als Futtergewächse anzunehmen sind. Ferner sind 43/8 Morgen Hopfengärten vorhanden.

Von den Wiesen ist ein Theil, soweit Wasser zu Gebot steht und durch sorgsame Ansammlung sich benutzen läßt, zur Bewässerung eingerichtet (ungefähr 50 Morgen) und finden sich hier Muster der verschiedenartigen Wässerungsanlagen. Die übrigen Wiesen werden abwechselnd mit Stalldünger und Kompost gedüngt.

Die Durchschnittserträge der Hauptproducte der Hohenheimer Wirthschaft sind nach den über die 18 Jahrgänge von 1832 bis 1849 gemachten Auszügen folgende vom Morgen:

Körner Stroh (ohne
das Briets).
Weizen
04 Schfl. 5 Sri.   26 Ctr.    
Kartoffeln
120 Ctr. oder 240 Sri.[1]
Dinkel
11 " 3 " 24 "
Runkelrüben
193 " " 386 "   
Roggen
04 " 4 " 24 "
Kleeheu
051 " "
Gerste
05 " 7 " 18 "
Luzerneheu
046 " "
Hafer
07 " 2 " 18 "
Reps
04 " 1 " 17 "
Ackerbohnen
04 " 3 " 12 "

Der bedeutende Viehstand der Wirthschaft besteht in:

1) 12 Zugpferden, welche zum Theil als Zuchtstuten dienen, mehreren Fohlen und 24 bis 28 Zugochsen.
2) 80 bis 85 Stück Rindvieh, theils Kühen, theils Jungvieh, nebst Bullen etc. Der größere Theil gehört der beliebten Simmenthaler (Schweizer) Race an, wovon jährlich 10–12 Bullen zum Gebrauche ins Land abgegeben werden. Mit der Kuherei ist eine Käserei verbunden.
  1. Die Jahrgänge 1846 und 1847, wo die Kartoffelkrankheit die Ernte über die Hälfte zerstörte, sind hiebei ungerechnet.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_231.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)