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Außerdem 51/2 Morgen Holz und 111/2 Morgen verpachtete Theile; weitere 83 Morgen sind überbaut, Gehöfte, Wege, Seen etc.

An die Stelle des früheren Dreifelder-Systems ist nach und nach folgende Feldeintheilung und Fruchtfolge getreten.


I. Chausseefeldrotation.

Mehr oder weniger gebundener Lehmboden (Weizen und Weizengerstenboden), 1/8 bis 1/4 Stunde vom Hofe entfernt gelegen.

Diese Fruchtfolge besteht im Wesentlichen seit dem Jahre 1828 und umfaßt 1651/2 Mrg., welche in 8 Schläge getheilt sind (205/8 Mrg. per Schlag durchschnittlich).

Die Folge ist: 1) Wickenfutter, stark gedüngt; 2) Reps; 3) Weizen; 4) Wickenhafer; 5) Kartoffeln und Runkelrüben, gedüngt; 6) Gerste; 7) Klee; 8) Dinkel.

Diese Fruchtfolge hat sich längst als angemessen und einträglich für die hiesigen Verhältnisse erwiesen; das Land ist dabei in sehr guten Kultur- und Kraftzustand gekommen.


II. Meiereifeldrotation.

Mehr oder weniger gebundener Thon oder thoniger Lehm (Weizenboden), ziemlich nahe am Hofe gelegen.

Die Eintheilung in 7 Schläge besteht in der Hauptsache ebenfalls seit dem Jahre 1828. Der Schlag hat im Durchschnitt 231/8 Morgen, zusammen 162 Morgen. Die Folge ist jetzt: 1) halb Futterroggen und Futtermais, halb Brache, stark gedüngt; 2) Reps; 3) Weizen; 4) Runkelrüben 3/4, Bohnen 1/4, gedüngt; 5) Gerste, auch Sommerweizen; 6) Klee; 7) Dinkel.

Die Futterroggensaat, etwa 1/3 des Schlags, besteht in Roggen, Wintergerste, Wintererbsen und Winterwicken. Der Futtermais ist erst in neuester Zeit aufgenommen und nimmt 3 bis 5 Morgen ein; etwa 1/2 ist Brache; nach Futtermais, wozu auch wohl noch etwas Grünwicken kommen, wird der Reps verpflanzt. Diese Fruchtfolge ist etwas schonender als die vorher angeführte achtschlägige, der Boden durchschnittlich in noch etwas kräftigerem Zustande; die Ernten sind auch noch etwas lohnender.


III. Weiderotation.

Diese Abtheilung umfaßt das 1/4 bis 1/2 Stunde entfernt liegende, meistens geringere Feld mit sandigem Lehmboden und feuchtem, kalten Untergrunde (Gersten-Haferboden).

Auf dieser Weiderotation wird den Sommer über der größte Theil der hiesigen Schafheerde ernährt. Das Areal ist daher von einem Schaftrieb durchzogen und es befindet sich zum Schutz der Schafe gegen die Mittagshitze

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_229.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)