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mit bedeutenden Kosten erneuten und wieder eingerichteten Gebäulichkeiten, die eine Bevölkerung von 31 ansässigen Familien und im Ganzen bis 350 Bewohner aufnehmen. Ungefähr 30 Säle und größere Zimmer dienen zu allgemeinen Zwecken, namentlich für den Unterricht, für die Sammlungen, für die Verwaltung u. s. w.; über 100 Zimmer sind zu Wohnungen der Studirenden bestimmt. Von den 15 zusammenhängenden Gebäuden enthält das 528′ lange Schloß die Wohnung des Direktors, des Kassiers und Buchhalters, die Wohnungen von 4 Lehrern, eine Anzahl Zimmer für Studirende, die Kanzlei, 1 Betsaal, 1 Festsaal, 3 Hörsäle, das chemische Laboratorium, das physikalische Kabinet, die Modell-, Boden- und naturhistorischen Sammlungen und einige Magazine. Das von der Haupteinfahrt in den großen Schloßhof westlich gelegene Hintergebäude (frühere Wohnung des Herzogs Karl), enthält zu ebener Erde die Speisemeisterei und Gastwirthschaft mit dem Speisesaal und in den Mansarden die Wohnung eines Professors und des Direktions-Assistenten. Das östlich der Einfahrt liegende Hintergebäude enthält zu ebener Erde ein Unterhaltungszimmer mit anstoßendem Lesezimmer (Museum), das Bibliothekzimmer, die Käserei und Stallungen. In den Mansarden sind Lehrer- und Beamtenwohnungen eingerichtet. Die übrigen Gebäude enthalten Wohnungen einzelner Lehrer und Beamten, Zimmer für Studirende, Hör- und Wohnsäle der Landbaumänner etc.: sodann zu ebener Erde Stallungen für Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine, die technische Werkstätte, überdieß Räume für den Betrieb der Seidezucht, Magazine, Futter-, Frucht- und Samenböden, die Scheune mit der Dreschmaschine etc. Nordöstlich von diesem Gebäude-Complex liegt die ehemalige Rüdenmeisterei jetzt zur Wohnung für den Institutsgärtner und für die Gartenbauschule eingerichtet und nordwestlich der frühere Offiziersbau, der nunmehr zur Ackerwerkzeugfabrik dient. Dieser gegenüber der sog. Kelterbau, welcher noch theilweise zur Ackergeräthefabrik gehört und theilweise zur Wohnung des zweiten Gärtners gebraucht wird. In einer der daran stoßenden Scheunen befindet sich die Flachsbereitungsanstalt und an diesem Gebäude, in Verbindung mit dem Gemüsegarten, ein Gewächshaus (Glashaus).

Die landwirthschaftlich benutzte Fläche der Domäne ist dermalen folgender Maßen abgetheilt:

an Ackerland, einschließlich der Hopfenanlage 614 Mrg.
"   Wiesen 149
"
"   beständige Weiden 0191/2
"
"   Baumgüter, zugleich Weide 021
"
"   Baumschulen, wovon etwa 1/3 als Grassamenschule,
 zum Mais- und anderem Anbau benutzt wird, nach
 Abzug der als Weide dienenden Hauptwege
023
"
"   Versuchsfeld 030
"
"   Maulbeerpflanzungen 001
"
"   Gemüsegärten 0021/2
"
"   botanischer Garten und Anlage (zum Theil Grasplätze) 014
"
Summe 874 Mrg.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_228.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)