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Gütern bei Döffingen, Horw (abgegangen), Neuhausen, Plieningen und Schaffhausen begabten (Cod. Hirs. ed. Stuttg. S. 65, 66, 68, 75, 98, 101).

Von den Geschicken des Ortes ist zu erwähnen, daß er im Krieg K. Rudolf’s mit Graf Eberhard dem Erlauchten von Württemberg im August 1287 vielen Schaden erlitt, und daß im folgenden Spätjahr seine Burg durch genannten König zerstört wurde; im November 1449 und September 1634 wurde er abgebrannt. Im Jahr 1525 Mai 13 nach dem, Tags zuvor bei Böblingen erfochtenen Siege über die empörten Bauern, schlug das Heer des schwäbischen Bundes unter dem obersten Feldhauptmann Georg Truchseß Freiherrn von Waldburg allhier seyn Lager. Während der 5tägigen Dauer dieses Lagers huldigte die gesammte, im Aufstand begriffen gewesene Bauerschaft des württembergischen Oberlandes und Neckarthales dem schwäbischen Bund und dem Hause Österreich auf’s Neue.

Güter und Rechte besaßen hier die Herren von Bonlanden, Echterdingen, Hohenheim; ferner Kl. Weil 1264, von Eßlinger Stiftern: der Spital 1287 u. f., das St. Clarakloster 1363 etc., das Prediger-Kloster, die Pfarrkirche. Den reichsten Besitz aber hatte Kloster Bebenhausen, welches manches Eigenthum der Fildergrafen, Pfalzgrafen von Tübingen an sich brachte. Bereits im Jahr 1229 erscheint Bluningen unter den Gütern dieses Klosters; dasselbe erkaufte im Jahr 1281 Leibeigene von Pfalzgraf Gotfried von Tübingen, im Jahr 1287 Juli 1 den Laienzehenten von Wolfram von Bernhausen (Markgraf Heinrich von Burgau als Lehensherr eignete denselben dem Kloster), im Jahr 1291 April 7 den Kirchensatz von den ebengenannten Pfalzgrafen, April 22 verschiedene Besitzungen gräflich bergischer Lehensleute, welche Graf Ulrich von Berg dem Kl. eignete, im Jahr 1292 die Hälfte des Gerichts und den kleinen und großen Zehenten von Werner von Neuhausen, wie sie von Wölflin von Bonlanden an ihn kamen, im Jahr 1295 von Kraft von Kirchheim, genannt von Tachenhausen, dessen Güter mit allen Rechten, im Jahr 1352 Mai 16 von Werner von Neidlingen 1/4 Gericht und Güter, wie er sie von seinem Bruder Kraft erworben hatte u. a. m. Im Jahr 1295 Juni 6 gab Konrad von Rechberg Kundschaft, daß die 3/4 des Gerichts, welche der Markgraf von Burgau dem Kloster Bebenhausen eignete, desselben wahres Eigenthum und kein Lehen seien, wie Ulrich von Neidlingen behauptete; im Jahr 1318 Juli 13 eignete Herzog Lupold von Österreich dem Kloster alle hiesigen Güter, welche von der Herrschaft Burgau Lehen gewesen. Nach dem Stuttgarter Zinsbuch von 1451 hatte das Kloster Bebenhausen den Stab, welchen der Vogt von Stuttgart nur nahm, wenn Vogtgericht war. Ein Viertel des kleinen

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_213.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)