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1140 schenkte Reginbert von Canstatt dem Kloster Hirschau ein Gut in Geiseburg (Cod. Hirsaug. 67). Im Besitze von Gütern und Rechten waren: die Herren von Echterdingen (z. B. Markward und Heinrich, Gebrüder, unter Oberherrlichkeit Schwiggers von Blankenstein), welchen das Kloster Bebenhausen in den Jahren 1282–94 Güter und Zehenten abkaufte, Werner von Ebersberg, welcher im Jahr 1362 an Reinhard von Neuhausen Güter verkaufte (Gabelk.), die Herren von Neuhausen, in deren Familie Werner im Jahr 1366 Sept. 21 seine Leibeigenen in Gaisburg an Württemberg veräußerte; – von geistlichen Stiftern: Kloster Kaisersheim, welches im Jahr 1318 März 18 dem Kloster Bebenhausen hiesige Weinberge abkaufte (Reg. Boic. 5, 387), der Eßlinger Spital (erkaufte 1346 Juli 23 eine Gült von Schwigger von Gundelfingen), das Barfüßer-, St. Clarakloster und die Pfarrkirche in Eßlingen. Ursprünglich war Gaisburg Filial von Berg (Kastkellereilagerbuch von Stuttgart, 1524). Um’s Jahr 1590 wurde der Pfarrsitz nach Gaisburg verlegt, vielleicht weil Gablenberg auch zur Pfarrei gehörte und dieses von Berg zu weit entfernt lag. Es erhielt damals eine Kirche, die Todten mußten aber bis zum Jahr 1610 nach Berg gebracht werden und erst von der Zeit an erhielt Gaisburg einen eigenen Begräbnißplatz. Die Taufen der Gablenberger durften bis gegen 1650 nur in Gaisburg vollzogen werden. Im Jahr 1834 wurden Gablenberg und 1845 Berg von Gaisburg getrennt und zu selbstständigen Kirchengemeinden erhoben.


Harthausen,
Gemeinde III. Kl. mit 596 Einw. Pfarrfilial von Bonlanden.

Das freundliche Dorf mit meist kleinen Häusern liegt 4 Stunden südöstlich von Stuttgart auf der freien Filderebene an einem sanft geneigten, südwestlichen Abhange gegen das hier beginnende Weiherbachthal und ist mit gutem Quellwasser reichlich versehen. Seine durch einen Bergrücken gegen rauhe Nord- und Ostwinde etwas geschützte Lage ist gesund und die Luft etwas milder als in manchen andern Filderorten. Hagelschlag trifft die Markung nur selten. Mitten im Ort, auf einem freien Platze, an der Stelle der früheren Kapelle, steht die 1836/37 von der Gemeinde, welche hiezu von mehreren Seiten beträchtliche Beiträge erhielt, mit einem Aufwand von 7600 fl. styllos erbaute Kirche, in welcher eine Orgel noch fehlt. In dem eben so schmucklosen Thürmchen, das auf dem Westgiebel der Kirche sitzt, hängen zwei Glocken, die kleinere, worauf die Evangelistennamen stehen, gegossen im Jahre 1511 von Pantlion Sydler zu Eßlingen, und von der früheren Kapelle hierbei

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_162.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)