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Bebenhausen durch Kauf in den Hirschauer Besitz ein (Annal. Bebenhus. bei Hess. Mon. Guelf. 259).

Die Vogtei und Grundherrschaft gehörte den Herren von Frauenberg und kam mit Feuerbach (s. unten), welches dieselben Herren besaßen, an die von Winterstetten, Venningen und Heusenstamm (der letztgenannten Herren Stammschloß liegt in der Grafschaft Katzenellenbogen): im November 1481 erkaufte Graf Eberhard von Württemberg den halben Weiler Bothnang von Konrad und Bernhard Schenken von Winterstetten, Eucharius von Venningen und Martin und Eberhard von Heusenstamm (Steinhofer 3, 344. Sattler, Grafen 3, 153. Scheffer 70); Württemberg hatte übrigens schon früher Bezüge vom hiesigen Ort; nach dem Stuttgarter Zinsbuch von 1451 hatte an 11 Vogthühnern und 22 Sri. Vogthaber Württemberg die eine Hälfte, jene Edelleute die andere.

Die hiesige Pfarrkirche ist im Jahr 1483 aus einer Kapelle, welche Filial von Feuerbach war, erwachsen; sie wurde selbst wieder Mutterkirche von Heslach, welches im Jahr 1751 jedoch wieder abgetrennt wurde.

Auf der Markung Bothnang liegen die durch die Straße von Stuttgart nach Leonberg geschiedenen, zwei zur Krondotation gehörigen Wildparke, der eine für Rothwild, der andere für Schwarzwild, welche unter König Friedrich im Jahr 1815 angelegt, unter der gegenwärtigen Regierung namhafte Veränderungen und Verschönerungen erhielten.

Der mit Laub-und Nadelholz mäßig bestockte Rothwild-Park hält 1718 Morgen und ist gegen Nordwesten von der Stuttgart–Leonberger Straße, gegen Osten und Süden von der Stuttgart–Calwer Straße, gegen Westen von den Walddistrikten Neuwald und Kaufhau und von dem Bärenbachthälchen begrenzt. Derselbe bildet mit Ausnahme des unbedeutend eingefurchten Glemsthälchens und des etwas tieferen Bärenbachthälchens, eine gegen Süden sich sanft neigende Hochebene. Eine eigenthümliche Stille ruht über dieser Gegend, deren fremde Physiognomie den Besucher ganz seltsam anspricht; besonders überraschen die beiden im Park gelegenen Seen (Bärensee und Pfaffensee), die viele Ähnlichkeit mit den Hochseen des Schwarzwaldes haben und durch die reine Waldluft, die um sie weht, diesen noch näher verwandt werden. Die Glems entspringt im Park auf der sogenannten Glemswiese, wo in der Nähe des Futterhauses ihre frische, klare Quelle in einen einfachen hölzernen Brunnen gefaßt ist, dessen Ablauf dem Pfaffensee zufließt.

Der bei der Solitude beginnende Bärenbach oder Bernhardsbach, eine Zeit lang die westliche Grenze des Parks bildend, fließt weiter unten in den Bärensee, der seinen natürlichen Ablauf in die Glems sendet, aber künstlich dem Pfaffensee zugeführt wird (s. den allgem. Theil). Der vom Staat in Gemeinschaft mit der Stadt Stuttgart in den 1830er Jahren

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_135.png&oldid=- (Version vom 3.6.2020)