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in Birkach. Vier Klafter Holz und 400 Wellen, sowie den Ertrag des Kaufschillings (2400 fl.) von dem im Jahr 1775 an die herzogliche Rentkammer verkauften Braunhaldenwald bilden eine Gemeindenutzung, welche alljährlich der Bürgerschaft zu gleichen Theilen zu gut kommt. Für ihre Ansprüche an den Armenkastenwald im Bopser erhält diese Gemeinde, wie Birkach, alljährlich 3/4 Klafter Scheiterholz und 50 Wellen.

Den großen Zehenten bezieht der Staat, den kleinen hat die Pfarrei Birkach; der Heuzehente sowie die sehr unbedeutenden Grundabgaben der Gemeinde sind längst abgelöst.

Riedenberg (alt Rüdinberg), erscheint als Rodeberg, um 1110 am frühesten in der Geschichte; damals beschenkte mit einer hiesigen Hube Egilolf von Hohenheim das Kloster Hirschau. (Cod. Hirsaug. S. 53 ed. Stuttg.).

Der Ort war Lehengut der Herren von Bernhausen, von denen sich ein Zweig „von Rüdenberg“ nannte;[1] Hans von Bernhausen, genannt von Rüdenberg, fiel im Jahr 1377 in der Schlacht bei Reutlingen. Von sonstigen Adeligen besaßen hier einzelne Güter die von Stöffeln (1366) und die von Neuhausen. (Werner von Neuhausen stiftete im Jahr 1373 hier Gülten zu einer Jahrzeit bei der Frühmesse in Neuhausen).

Württemberg erkaufte diesen Ort im Jahr 1346 von Wolfram von Bernhausen, genannt von Rüdenberg, und behielt für sich 130 Morgen Wald, 17 Tagwerk Wiesen u. a. (weitere Güter verlieh es); ferner ertauschte es im Jahr 1478 October 21 von Kloster Bebenhausen dessen hiesige Rechte (Sattler, Grafen 3, 133).

Den 22. Juli 1782 wurde Rüdenberg, früher Filial von Plieningen, in die neu gestiftete Pfarrei Birkach eingepfarrt (Dankbarer Nachruhm S. 22. 33).

Ein an der Hauptstraße stehendes Haus mit massivem Unterstock, dessen Äußeres noch viel Alterthümliches hat, soll nach der Sage die Wohnung des Ortsadels gewesen sein.


Bonlanden,[2]
Gemeinde II. Kl. mit 1295 Einw., wor. 4 Kath. Evang. Pfarrei mit Filial Harthausen. – Die Kath. sind nach Neuhausen eingepfarrt.

Das ländliche, unregelmäßig gebaute Pfarrdorf liegt 4 Stunden südlich von Stuttgart theils auf der Anhöhe, theils an den Abhängen


  1. Wolf von Bernhausen, genannt von Rüdenberg, in einer Archivalurkunde von 1336 April 24., auf deren Siegel die Umschrift: S. Wolfonis de Ruden ... Bei Reg. Boic. 7, 208 in einer Urkunde von 1338 Febr. 11. ist Zeuge Wolf von Rudenberg und sein Bruder Johannes (Vetter des Heinz von Bernhausen). Im Jahr 1373 erscheint Hans von Bernhausen, den man nennt Rüdenberger.
  2. Nach Alb. Schott für Baumlanden. In der jetzigen Schreibung des hier fließenden Bombaches hat sich noch das m erhalten.
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_125.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)