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in welchem auch der Ort im Städtekrieg niedergebrannt worden ist (s. o.), zerstört, dafür sprechen wenigstens Brandspuren, die man beim Nachgraben auf dieser ehemaligen Burgstelle findet.

Etwa 1/4 Stunde südwestlich vom Ort, an dem sogenannten Horberweg, auf der Grenze der Markungen Bernhausen und Plattenhardt, lag der abgegangene Hof „Dachgraben", welchen den 16. December 1346 Eberhard und Hans v. Stöffeln, Brüder, an Johann Bosemer, Bürger in Eßlingen, für 270 Pfund verkauften, worauf den 18. Juni 1351 Eberhard v. Stöffeln darauf verzichtete. Bosemer vermachte ihn am 9. Januar 1355 seiner Schwester, nach deren Tod er ans Kloster St. Clara in Eßlingen gelangte. Mit diesem kam er an den Eßlinger Spital (der 2 Morgen Acker schon am 26. Juli 1373 kaufte), welcher ihn um 1/4 des Ertrags verlieh, das letzte Mal den 12. April 1720; hierauf ging der Hof ein, die vertheilten Güter aber behielten den Namen.


Birkach,
Gemeinde III. Cl. mit 1088 Einw. a. Birkach, Pfd., 885 Einw., wor. 5 Kath.; b. Klein-Hohenheim, K. Fohlenhof, 2 Einw; c. Riedenberg, W., 201 Einw. wor. 1 Kath. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Neuhausen eingepfarrt.

Das Pfarrdorf Birkach liegt 13/4 Stunden südöstlich von Stuttgart auf derselben Höhe wie Hohenheim, von dem es nur 1/8 Stunde entfernt ist. Der freundliche Ort bildet 2 Häuserreihen, welche zu beiden Seiten längs der gut erhaltenen Ortsstraße gebaut sind. Die Luft ist gesund und rein, jedoch etwas scharf; Frühlingsfröste und Hagelschlag sind selten. Gutes Quellwasser, das nur in sehr trockenen Sommern etwas sparsamer fließt, ist hinreichend vorhanden. Eine gut unterhaltene Vicinalstraße führt in westlicher Richtung auf die Stuttgart–Uracher Straße, eine andere über Hohenheim nach Scharnhausen; nördlich zieht ein Güter- und Holzabfuhrweg in den Park Klein-Hohenheim, welcher zugleich die nächste Verbindung mit Stuttgart bildet. Die einfache, übrigens massive Kirche liegt an der Hauptstraße in der Mitte des Orts. Der meistens in dem nahen Schloß Hohenheim wohnende Herzog Karl (kathol. Conf.) ließ diese evangelische Kirche auf seine Kosten erbauen; sie wurde den 4. November 1780 am Namensfeste des Stifters eingeweiht, nach der über dem Eingang angebrachten Inschrift: Templum a Carolo structum, die Caroli consecratum 1780. Überdieß hat der Herzog die Kirche nicht nur mit drei Glocken, einer Orgel und silbernen Geräthschaften beschenkt, sondern auch für die Erhaltung derselben von dem Kammerschreibereigut 2000 fl., zu denen der Kirchenrath noch weitere 1000 fl. beisteuerte, als

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_118.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)