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Auf dem wichtigen Reichstage K. Rudolf’s in Augsburg, December 1282, war er um diesen König, für welchen er im Kampfe gegen Graf Eberhard von Württemberg am 27. September 1286 bei Hedelfingen fiel. (Chron Sindelf.) In diesem Streite stund sein Verwandter, Wolfram von Bernhausen, auf Württembergischer Seite.

Im 14. und 15. Jahrh. sind übliche Namen in dieser mit dem württ. Hause in vielfacher Berührung stehenden Familie: Diepold, Wolfram, Johann, Heinrich, Werner, Walther, Wolf, Eberhard, Markward, Konrad, Burkhard, Wilhelm. Güter und Rechte, zum Theil auch Burgsitze, besaßen diese Herren in Bonlanden, Echterdingen, Grötzingen (s. oben), Harthausen, Leinfelden, Möhringen, Plattenhardt, Riedenberg, Waldenbuch, ferner bis zum Jahr 1303 in Poppenweiler, O.A. Ludwigsburg (Hanselm. Landesh. 2, 162).

Wilhelm von Bernhausen († 1492) kaufte gegen 1484 von den Herrn von Bach die Herrschaft Herrlingen bei Blaubeuren, und sein Sohn Burkhard im Jahr 1534 von Werner von Schwendin das gegenüber von Herrlingen liegende Klingenstein, auf welche neue Erwerbungen, da die alten Familiengüter nach und nach ganz entfremdet waren, die Familie sich übersiedelte und wo sie, gegen ihr Ende vielfach von Schulden gedrückt, bis zu ihrem Aussterben verblieb, das im November 1839 mit Ableben des Herrn Franz Maria Gebhard von Bernhausen erfolgte.

Das Wappen der Herrn von Bernhausen, wenigstens der Grötzinger Hauptlinie, welche die andern überlebte, bestand in drei grünen Querbalken im goldenen Felde; auf dem Helm des Wappens erheben sich zwei, gleichfalls mit drei grünen Querbalken belegte, goldene Büffelhörner, welche mit rothem Bande kreuzweis gebunden sind. Das früheste bekannte Wappen dieser Familie, welches an einer Urkunde von 1272 (Zeitschr. für die Gesch. des Oberrheins. Bd. 1. 1850. S. 380, später auch an Urkunden von 1336. 1342. 1346) hängt, ist jedoch ein in die Länge getheilter Schild, links mit einem Flügel, rechts mit einem Löwen. Es scheint also, daß obige Querbalken mit dem Erwerb der Besitzungen der Herren von Grötzingen, deren Ort Grötzingen dieses Wappen führt, an die Herren von Bernhausen gekommen sind.

Die Burg der Herrn von Bernhausen, von der übrigens keine Spuren mehr vorhanden sind, lag am westlichen Ende des Orts. Die Stelle heißt noch die Burg und ein anstoßendes Feld „hint’rem Thurm;“ ein Weg, der von da in die Echterdinger Straße führt, wird der „Burgweg“ genannt. Beim Graben von Fundamenten und Brunnen ist man hier schon öfters auf Gebäude, Schutt, behauene Quader- und Fundamentsteine gestoßen, auch sollen früher Waffen, kupferne Geräthe u. s. w. gefunden worden sein. Ohne Zweifel wurde die Burg in dem Jahr 1449,

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_117.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)