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Gaisburg, Reichenau in Echterdingen, Salmannsweiler in Möhringen, Plieningen, Steinenbronn, Stetten, St. Blasien in Owen, Horw, Ruith.

Das ganze Oberamt gehörte zum Bisthum Konstanz und zwar 1) zum Archidiaconat an dem Wald: a) Landkapitel Canstatt: Bothnang, und Feuerbach, b) Landkapitel Böblingen: Steinenbronn, Vaihingen und Waldenbuch; 2) zum Archidiaconat Alb und dessen Landkapitel Eßlingen: Bernhausen, Bonlanden, Degerloch, Echterdingen, Heumaden, Kemnath, Möhringen, Plattenhardt, Plieningen, Ruith, Scharnhausen, Sielmingen.

Nach der Reformation bildeten die Ämter Stuttgart und Canstatt mit Nellingen, Berkheim und Denkendorf ein Dekanat (1547. Binder, Württ. Kirchen- und Lehrämter, 105), hierauf (1577) wurde Stuttgart ein eigenes, unter der Generalsuperintendenz Maulbronn stehendes Dekanat (ebend. 111), welches den Bestand des Stuttgarter Amtes, wie er oben nach dem Landbuch von 1623 angegeben ist, umfaßte und mit diesem Amte die in den Jahren 1808 und 1811 eingetretenen Veränderungen theilte. Jetzt ist die Generalsuperintendenz nach Ludwigsburg verlegt. Die Aufstellung des Stadtpfarrers in Stuttgart als Amtsdekan und die Trennung des Amtes von der Stadt in kirchlicher Hinsicht erfolgte den 4. Juni 1819 (s. o.).


3. Besondere Schicksale des Oberamtsbezirkes.

Die bedeutenderen Kriegsereignisse und die damit verbundenen verheerenden Durchzüge, welche diese Gegenden aufregten und zum Theil jämmerlichen Schaden brachten, fallen in die Jahre 1287, 1449, 1525 (s. Degerloch, Plieningen), 1634, 1673 (s. Möhringen), 1693 (s. Vaihingen), 1796 (s. Ruith); sie sind meist mehreren Orten des Bezirks gemein, doch sind sie im topographischen Theile bei den einzelnen Dörfern besonders ausgehoben.


4. Alterthümer.


A. Römische.

In dem Oberamtsbezirke wurden bis jetzt keine Spuren eines bedeutenderen römischen Wohnplatzes aufgefunden, dagegen lagen in der Nähe desselben römische Niederlassungen, wie bei Canstatt, Köngen, Böblingen und Metzingen, von denen wenigstens die zwei ersteren in die Reihe der namhaftesten im Königreich Württemberg gestellt werden dürfen. Von den angeführten Niederlassungen gingen nach verschiedenen Richtungen römische Heer- und Commercialstraßen aus, welche den Bezirk mehrfach

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_105.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)