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nicht eingetreten, als daß im Jahr 1807 die vormaligen Gebietsorte der Reichsstadt Eßlingen, Möhringen und Vaihingen, welche, nach dem Übergange der ersteren unter die württembergische Landeshoheit, im Jahr 1803 dem neu gebildeten Oberamte Eßlingen zugetheilt worden waren, von diesem getrennt und mit dem Amtsoberamte vereinigt, dagegen die alten Stuttgarter Amtsorte Plochingen und Obereßlingen, im Jahr 1808 und Nellingen im Jahr 1811 (zusammen von ungefähr gleich großer Seelenzahl wie Möhringen und Vaihingen) dem Oberamte Eßlingen einverleibt wurden.

Bemerkenswerth ist übrigens, daß die Gemeinde-Organisation des Jahres 1819 in dem Bezirke nur Schultheißen und nicht einen der Schreiberei kundigen Unteramtmann antraf, was daher rührt, daß im Jahr 1762 (in der Zeit des Diensthandels) die von dem Herzog Carl beabsichtigte Aufstellung von Unteramtleuten durch die Bezahlung eines Geschenks in die herzogliche Chatoulle abgewendet wurde, welches in der Summe von 3000 fl. angeboten, in Folge der Unterhandlungen mit dem Herzoge aber auf 4000 fl. festgesetzt und neben dem von der Amtskorporation bewilligten Zuschusse von 1.200 fl. durch verhältnißmäßige, im Wege der Übereinkunft bestimmte Beiträge des Amtsschreibers, der Amtssubstituten und der Schultheißen aufgebracht worden war.

Das Landkameralamt Stuttgart hat erst durch die jüngste Vereinigung und Gleichstellung der Cameralbezirkseintheilung mit den Oberamtsbezirken vom 6. März 1843 seine jetzige Gestalt erhalten, indem das vorher in Weil im Schönbuch bestandene Cameralamt, welches mehrere Orte des Oberamts Stuttgart enthielt, in die Stadt Stuttgart verlegt, die ihm zugetheilt gewesenen Orte der Oberämter Böblingen, Herrenberg und Tübingen davon getrennt und ihm dagegen alle übrigen früher theilweise zu Nellingen und Canstatt gehörig gewesenen Stuttgarter Amtsorte aus den Cameralbezirken Eßlingen, Stadt Stuttgart und Sindelfingen zugewiesen wurden, so daß nun die Bezirke des Amtsoberamts und des Landcameralamts übereinkommen.


2. Kirchliche Verhältnisse.

Daß Klöster sich im Bezirk befanden, hievon findet sich keine Spur; wohl aber waren in demselben begütert nicht nur benachbarte Klöster, wie Bebenhausen (in Aichen, Birkach, Bonlanden, Echterdingen, Feuerbach, Hohenheim, Ittingshausen (s. u.), Kemnath, Musberg, Plieningen, Riedenberg), Denkendorf (in Horw abgegangen bei Ruith, Kemnath), Hirschau (in Birkach, Degerloch, Echterdingen, Feuerbach, Horw, Ittingshausen, Ober-Sielmingen, Riedenberg, Stetten), Zwiefalten (in Horw), sondern auch entlegene, wie Kaisersheim in

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_104.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)