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Ein Priester war Und Pfarr 42 Jahr
Ein schwereß Ambt versehen,
Ich bin schon bericht Durch hailig Bericht,
Wer wird darbey bestehen.
O Mensch betracht, Daß Übernacht
Auch könnst und werdtest sterben;
Drum bitt für mich Und riste dich.
Daß Wier den Himell erben. Amen.
          1750.

Der mit zwei geschwungenen Staffelgiebeln, auf denen Kugeln liegen, bekrönte Thurm steht nördlich am vieleckig schließenden Chor und trägt ein harmonisches Geläute von drei Glocken; zwei davon sind neu und von Hugger in Rottweil gegossen, die dritte stammt vom Jahre 1748.

Das stattliche zweistockige Pfarrhaus (erbaut im J. 1724) war einst bemalt, an seiner Außenseite ist der schöne gothische Grabstein des Professors Pflanz, Pfarrer allhier, † 24. Nov. 1844, aufgestellt. Die Unterhaltung von Kirche und Pfarrhaus ruht auf der Stiftungspflege. Im J. 1847 wurde der Friedhof außerhalb des Orts verlegt, er besitzt viele, z. Th. sehr schöne Schmiedeisenkreuze.

Ein Kapellchen, von hoher Linde beschattet, steht ganz in der Nähe des Orts.

Das 1816 erbaute Schulhaus enthält zwei Lehrzimmer, an der Schule unterrichten ein Lehrer und ein Lehrgehilfe.

Das ansehnliche zweistockige Rathhaus wurde 1836 erbaut; es enthält die Gelasse für den Gemeinderath und die Wohnung des Schulmeisters. Ein Backhaus und ein Armenhaus bestehen.

Gutes Trinkwasser liefern hinreichend 2 laufende, 6 Pump-und 90 Schöpfbrunnen; überdieß fließt die auf der Markung am Wochenberg entspringende Starzel durch das Dorf; über dieselbe bestehen eine hölzerne Brücke und zwei Stege, welche von der Gemeinde unterhalten werden müssen. In die Starzel, die zuweilen verheerend austritt, fließen auf der Ortsmarkung noch einige am Fuß des Hochbergs entspringende Bäche; von den vorhandenen Quellen ist die am Schenkenrain die bedeutendste. Periodisch fließende Quellen kommen ebenfalls am Hochberg vor. Auf den Fall der Feuersgefahr ist im Ort ein kleiner Weiher angelegt.

Die im allgemeinen fleißigen und sparsamen Einwohner sind

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 375. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0375.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)