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Im J. 1834 suchte bei der stark anwachsenden Bevölkerung der Kaufmann Besenfeld von Schömberg den mangelhaften Ertrag der Landwirthschaft durch Einführung der Seidenweberei zu ersetzen, eine Industrie, die aber bald wieder erlahmte. (Orts-Chronik.)

Ein hiesiger Weiher, zehen Tagwerk ungefähr Weihers und trockenen Feldes, dereinst dem Kl. Alpirsbach gehörig, wurde den 20./30. Sept. 1649 mit dem hiesigen Kirchensatz (s. Wehingen) von Herz. Eberhard III. von Württemberg an das Kl. St. Blasien vertauscht, von letzterem den 26. Okt. 1700 mit Zugehörden um 1000 fl. an die Gemeinde verkauft, von dieser hinwiederum den 19. Febr. 1744 an den Bergwerksverwalter Joh. Konr. Zimmermann im Bärenthal. Heutzutage ist derselbe in Wiesen umgewandelt. (Ortsregistr.)

Was die kirchlichen Verhältnisse betrifft, so war der Ort früher Filial von Wehingen. Den 24. Juni 1499 regelte der Abt Gerhard Münzer von Alpirsbach die Art der Versehung des Gottesdienstes in der hiesigen Kapelle durch den Wehinger Pfarrer, welcher wöchentlich, insbesondere am Freitag, in eigener Person oder durch einen anderen Priester, der jedoch nicht Kaplan zu Gosheim sei, die Messe halten sollte. Den 30. März 1514 sprach Bischof Hugo von Constanz die Trennung der Gemeinde G. von der Pfarrei Wehingen und Erhebung Gosheims zu einer eigenen Pfarrei aus (Freiburger Diöces. Archiv 9, 135); auch weihte den 12. Dez. d. J. sein Generalvikar die neue hiesige, dem h. Ciriakus und seinen Genossen gewidmete Pfarrkirche samt drei Altären, sowie den neuen Kirchhof und gewährte für die Besucher der Kirche zu gewissen Zeiten Ablaß, allein vollzogen wurde die Errichtung der selbstständigen Pfarrei allhier erst den 25. Sept. 1696. Den 26. Okt. 1722 wurden langjährige Streitigkeiten zwischen den Gosheimer und Wehinger Pfarreien wegen Zehenten, Allmanden, Wüst- und Stockfeldern, Neugereuth und Novalien in Gosheimer Bahn und Pfarrbezirk verglichen und der Vergleich den 3. Nov. des Jahres durch das bischöfliche Offizialat zu Constanz bestätigt.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 332. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0332.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)