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unten Wehingen). Österreich hatte nach der Hohenberger Erneuerung vom J. 1582 (Schmid a. a. O. 392 ff.) allhier dieselben Rechte wie an anderen Orten der Grafschaft (Maihühner wurden hier übrigens nicht gegeben), und auch nach der Jurisdiktionstabelle vom J. 1804, abgesehen von dem Patronatrecht, alle Rechte. 1

Außer dem hohenberg-österreichischen Besitze befand sich jedoch noch verschiedener anderer allhier, vor Allem gräflich zollerischer und gräflich werdenbergischer. Was jenen betrifft, so gab Gr. Friedrich von Zollern den 13. Juli 1334 dem Konrad Hasenbein von Falkenstein seine hiesigen Lehen, 2 Hofgesäße und 2 Wieslein, zu Eigen, und Gr. Friedrich von Z. genannt Mülli, belehnte den 4. Apr. 1407 Bentzen den Pfullinger mit hiesigen Gütern (Monum. Zoller. 1, 148. 408). – Gräflich werdenberg-heiligenbergisches Lehen war namentlich hiesiger Zehente. Den 25. Juli 1435 belehnte Gr. Johann von Werdenberg-Heiligenberg den Mezger Heinrich Roth von Rottweil u. Gen. mit dem jährlich 4 Mltr. Korn gültenden Hofzehenten und den Hofäckern allda, den 7. Apr. 1481 verkaufte solches Lehen Katharina, Hans Tatten Wittwe, Bürgerin zu Ebingen, an Heinrich Byeler (Peyheller) von Egesheim um 94 Pfd. Hllr. und den 9. Juni 1488 belehnte Gr. Georg von Werdenberg-Heiligenberg den Hans Jakob von Irrendorf als Lehensträger der Probstei Beuron, welche diesen Besitz von Byeler erworben; im J. 1499 derselbe den Kirchenpfleger Aberlin Brim von Egesheim als Träger U. L. Frauen und der Heiligen allda (Würt. Jahrb. 1838 S. 209). Ferner belehnte den 22. Okt. 1483 Gr. Ulrich von Werdenberg-Heiligenberg in Gr. Jörgs Namen den Christian Müller von Egesheim als Träger U. L. Frauen und der Heiligen allda mit dem Laienzehenten samt allen Zugehörden, Äckern, Wiesen u. s. w. Seit Gr. Friedrich (III.) von Fürstenberg erscheinen die Grafen von Fürstenberg als die Rechtsnachfolger der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg und in Folge der Aufhebung des Lehensverbandes zwischen Sigmaringen (als Rechtsnachfolger des Kl. Beuron) und Fürstenberg im J. 1838 erlosch dieser Lehensverband. – Nach dem oben genannten Urbar von 1582 bezogen den hiesigen Großzehenten der Heilige, die Probstei Beuron und Thaddäus Ifflingers von Granegg sel. Kinder, den kleinen Zehenten der Pfarrer allein. Unbedeutenderen oder vorübergehenden Besitz allhier betreffend verdient etwa noch Folgendes Erwähnung: den 2. Sept. 1312 übergab Albrecht von Suntheim (Sonthof

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 312. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0312.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)