Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

1604 eine genaue Beschreibung aufgenommen, welcher zufolge in dem Bestand begriffen waren: an Gebäulichkeiten u. s. w. das Kirchlein mit einem zimlichen Glöcklein, Ornaten und Kirchenzierden, welches durch geordnete Pfleger zu Deilingen verwaltet wurde, das anstatt des alten Hauses von Scheer für die Wohnung des Maiers oder Schäfers neu erbaute Haus, die von Gr. Eitel Friedrich von Zollern erbaute aber abgängige Scheuer, ein Brunnen und das Schloß auf dem Berg „ist gar abgegangen, hat aber noch einen guten starken Mantel und etlich alt Mauerwerk,“ sodann Äcker, Wiesen, Hölzer und Egerten, Güter, welche die Unterthanen zu Schörzingen, Deilingen und Delkhofen innehatten. Nach Scheers im J. 1621 erfolgten Tode ging der Besitz auf seine Tochter Maria Elisabeth und deren Gemahl Johann Wernher von Stuben über. Derselbe vererbte ihn auf seine Familie, welche ihn z. Th. wieder in Afterbestand gab, bis diese im J. 1744 mit dem württ. Geheimenrath Joseph Anton von Stuben erlosch. Daraufhin wurde den 31. Mai 1747 „Hof und Waidgang auf dem Burgstall Hohenberg“ mit Zugehörden, dabei unter anderem 221 Jauchert Waldung, jedoch ohne „die Jurisdiction und das Jus advocatiae über das Kirchle“ dem Jesuitenkollegium zu Rottweil pfandweise zunächst auf 20 Jahre überlassen. Der Pfandschilling betrug 12.000 fl., allein da aufgewandte Baukosten und Meliorationen wegen Ankaufs von einigem Grund und Boden 375 fl. betrugen, wurde das Gut im J. 1772 mit 15.641 fl. von Österreich ausgelöst und zunächst (laut der Lehensreverse vom 14. Aug. 1772 und 3. Jan. 1782) dem Denkinger Bürger Lorenz Streicher in Zeitbestand gegeben. Den 11. Sept. 1786 übertrug der hohenbergische Landvogt von Plank das Gut als bäuerliches Erblehengut an Jakob und Christoph Hauschel von Schörzingen; den 20. März 1806 erkaufte Freiherr Marquard von Stein zum Rechtenstein das Lehen um 6800 fl., überließ es aber den 18. Dez. 1812 um 7500 fl. an den Handelsmann Moses Katz von Rottweil, der letztere verkaufte es den 28. Febr. 1816 um 8165 fl. an Karl Friedrich Gauß und Johann Morlock von Mötzingen (O.A. Herrenberg). Da aber diese bald ihre Gültschuld nicht bezahlen konnten und in Gant geriethen, wurde das Gut schon im J. 1818 zum Verkauf ausgesetzt und endlich verkaufte nach längeren Verhandlungen den 26. Okt. 1825 die Oberfinanzkammer dieses Staatsgut, ein zweistockiges Wohnhaus mit Scheuern und Stallungen, Back- und Waschhaus, Feldern und einer

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 287. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0287.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)