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samt dem Städtlein Friedingen und allen anderen Stücken, so dazu gehören“, anstatt der Kinder Gr. Rudolfs von Sulz weiland inne hatte, löste Hans von Hornstein zu Schatzberg diese Herrschaft ein und gelobte den 13. Juni 1434 gegenüber Herz. Friedrich von Österreich, sie diesem und seinen Erben und Nachkommen stets offen zu erhalten und ihnen die Auslosung zu gestatten (Lichnowsky 7 nro. 3325 b mit irrigem Datum). Sein Sohn und Nachfolger Jost von Hornstein wurde im J. 1448 angegangen, die Einlösung der Feste Hohenberg durch Herz. Albrecht von Österreich zu gestatten. Allein er weigerte sich hartnäckig, da er die Burg auf Lebtag pfandweise erhalten habe. Als Bürger von Rottweil wandte er sich an diese Stadt mit der Bitte um Unterstützung, dieselbe nahm sich jedoch seiner nicht an, und darüber aufgebracht sandte ihr Jost als Helfer des Gr. Ulrich von Württemberg, welcher im Sommer 1449 mit dem Städtebund in Fehde lag, den 22. Aug. d. J. nebst vielen Anderen einen Feindschaftsbrief und fiel plündernd in ihr Gebiet ein. Da zogen die Rottweiler mit starker Mannschaft und Belagerungswerkzeug vor das Schloß, das zwar mit Schieß- und dergl. Material wohl versehen war, allein nur durch 19 Mann vertheidigt wurde und in welchem sich Josts Gemahlin Anna von Rechberg mit ihren Jungfrauen befand. Sie eroberten es mit Hülfe eines hölzernen Thurmes, welchen sie an einer geeigneten Stelle aufrichteten (den 21. Sept. 1449) nach 16stündiger Beschießung und zerstörten es Tags darauf von Grund aus. Bis auf einen Mann, der entkam, wurde die Besatzung getödtet, meist die Mauern hinabgestürzt. Nunmehr brach aber die verheerende Fehde zwischen der Stadt und dem Herzoge Albrecht selbst los, an welche sich längere Verhandlungen anschlossen; der Herzog verlangte zur Wiederaufbauung der Burg 40.000 fl. und nach dem Spruch eines Schiedsgerichts zu Heidelberg vom 26. März 1451 hätte die Stadt auch wirklich das Schloß innerhalb zweier Jahre wiederaufbauen sollen. Allein gemäß der endlichen Beilegung des Streites durch den Markgrafen Albrecht von Brandenburg am 26. Dez. 1453 war von dieser Verpflichtung der Stadt nicht mehr die Rede. Auch wurde die Burg nicht mehr aufgebaut. (Vergl. Stälin 3, 480, Schmid S. 382 ff. und die dort angeführten Quellen). 1

Den 9. Aug. 1453 verzichtete Jost von Hornstein auf die Pfandschaft der Schlösser Hohenberg und Wehingen mit allen Zugehörden, wie er dieselbe von seinem Vater sel. eingenommen,

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 284. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0284.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)