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Die Burg Hohenberg bildete in der nächsten Zeit nach dem Erwerb der Grafschaft durch Österreich mit ihrer nächsten Umgebung, insbesondere dem Städtlein Hohenberg, dem Schloß Wehingen, sowie auch dem Städtchen Friedingen, somit vorzugsweise Zugehörungen der später sog. oberen Grafschaft Hohenberg ein besonderes Ganze für sich, welches das Geschick der anderen Theile der Hohenberger Lande, insbesondere das der Verpfändung an die Reichsstädte im J. 1410 nicht theilte, auch bisweilen selbst als die „obere Herrschaft“ bezeichnet wird.

So erscheint schon den 15. März 1393 Johanns der Pfuser (von Nordstetten – für 3000 Pfd. Heller) im Pfandbesitz von Hohenberg der Feste und Friedingen dem Städtlein an der Donau und darzu der Dörfer mit Leuten und Gütern, die zu der Feste und dem Städtlein gehörten, und versprach diesen Besitz dem Hause Österreich und dessen Landvögten offen zu erhalten. Darauf folgte einige Zeit gräflich sulzischer Pfandbesitz: Herz. Leopold der Dicke, welcher dem Gr. Rudolf von Sulz dem Älteren die Feste auf Lebtag pflegsweise übergeben, sagte den 22. Nov. 1403 auf die Verwendung seiner Schwägerin, Johanna, der späteren Königin von Neapel, solche in derselben Weise Rudolfs gleichnamigem Sohne mit einigem Vorbehalt zu, und den 29. Mai 1406 erlaubte Herz. Friedrich von Österreich dem Gr. Rudolf von Sulz 400 fl. auf die Feste zu verbauen, welche Summe dem gräflichen Hause bei Einlösung der Feste ersetzt werden sollte (Schmid Urkb. S. 767. 821. 828. 829). Bald darauf löste Gr. Rudolf auch noch die Feste Wehingen mit Zugehör (wie es in einer der hierauf bezüglichen Urkunden heißt: „die Herrschaft Wehingen auf der Scheer“) von Wolfard von Ow, welchem sie für 500 fl. verpfändet war, ein und wurde deßhalb auf seine Lebenszeit in den Pfandbesitz eingesetzt, wogegen er den 29. Nov. 1409 die Öffnung der Feste für Herz. Friedrich von Österreich gelobte (vergl. Gerbert Hist. Nigr. Silv. 2, 221). Mit Einwilligung des Herzogs Ernst von Österreich vom 5. März 1412 versetzte jedoch Gr. Rudolf seiner Gemahlin Mechthilde geb. von Limburg die 2400 fl., die er auf den Festen Hohenberg und Wehingen, und die 100 Pfd. Heller, die er aus dem Nutzen zu Hohenberg gen Neckarburg hatte, und im J. 1421 erhielt er von Herz. Friedrich 710 fl. auf die Feste Hohenberg und den halben Laienzehnten zu Deilingen und Delkhofen zugeschlagen.

Von der Gräfin Henriette von Württemberg-Mömpelgart, welche die „Feste und Herrschaft Hohenberg und Wehingen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 283. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0283.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)