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Gemahlin Ida von Toggenburg Höfe und Gülten zu Tulingen und zu Telkoven verpfändete, derselbe Graf dem Edelknecht Otto von Balme und Dietrich dem Kanzler, Bürger zu Rottweil, den 1. Sept. 1384 ein Gut zu „Tülingen“ zu Lehen verlieh, und als die genannte Ida den 9. Aug. 1387 ihre Gültgüter zu Schertzingen, Tulingen, Telkofen, Gosshain und zu Denkingen an die Frauenkapelle zu Rottweil vermachte (Schmid, Hohenb. 281 und die dort angef. Stellen).

In der österreichischen Zeit, in welcher D. die Geschicke von Oberhohenberg theilte (vrgl. unten S. 283) schlug Herz. Friedrich von Ö. im Jahr 1421 dem Grafen Rudolf von Sulz auf die Feste Hohenberg und den halben Laienzehenten allhier und zu Delkhofen 710 fl.; den 25. Sept. 1452 wurde der Rottweiler Bürger Hans von Wehingen von Herz. Albrecht VI. von Ö. im Namen Rottweils mit der Hälfte des großen Kornzehentens zu „Hohenberg, Tullingen und Delkofen“, welche die Stadt schon früher von Österreich zu Lehen getragen hatte, belehnt (Lichnowsky 6 p. CLVII); im J. 1483 erscheint derselbe oder ein gleichnamiges Mitglied dieser Familie für sich selbst in dem genannten Lehensbesitz, im J. 1496 nach Konrads von Wehingen Tod Kaspar von Meckau und Florian Waldauf von Waldenstein; im J. 1460 erhielt die Heiligenpflege zu Delkhofen einen Hof und Brüel zu „Tulingen“ von der Erzherzogin Mechtilde zu Lehen. Nach der Hohenberger Erneuerung vom J. 1582 bezog die Herrschaft insbesondere im Allgemeinen den großen, die Pfarrei dagegen den kleinen Zehenten zu Deilingen und Delkhofen. Die östereichische Jurisdiktionstabelle von 1804 nennt an beiden Orten alle Rechte als österreichisch.

Manche benachbarte adelige, besonders auch Rottweiler Patrizier-Familien hatten hier Besitz, z. B. außer den schon genannten Herrn an der Waldstraße die von Suntheim (Sonthof) 1325, von Balingen 1341; ihr Besitz kam meist an das Kl. Rottenmünster, welches seit 1324 hier begütert erscheint.

Ein hiesiger Pfarr-Rektor wird schon im J. 1275, der hiesige Kirchherr Pfaff Wernher den 12. Jan. 1314, Pfaff Marquard im J. 1399 genannt (s. oben S. 195 und Schmid, Urkb. 189). Zu dieser Pfarrei wie zu der St. Verena-Kaplaneipfründe in Delkhofen (s. u.) hatte nach obiger Erneuerung Hohenberg die Kollatur, welche im Anfang des laufenden Jahrhunderts auf Württemberg überging. Mit der Klage gegen den Staat auf Anerkennung einer subsidären Baulast an Kirche und

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0278.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)