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erste Anlage den Römern verdankt. Die Straße lief 1/4 Stunde nordwestlich an dem sog. „Heidenschlößchen,“ wo man noch Reste von Verschanzungen findet, vorüber und führte weiter über die westlich von Delkhofen am östlichen Fuß des Oberhohenbergs gelegene Flur „Weiler“; hier soll nach der Sage eine Stadt gestanden sein, man stößt daselbst auf Mauerreste und Gebäudeschutt, die jedoch auf das Mittelalter deuten. In unmittelbarer Nähe (östlich) von Delkhofen ist man im Jahr 1861 auf Reihengräber gestoßen, die Reste von menschlichen Skeletten, eine Speerspitze, ein großes und ein kleineres Schwert enthielten. Östlich von dieser Fundstelle wird oben an dem Abhange der Alb ein Punkt der Wachbühl genannt; hier scheint eine Warte bestanden zu haben, die vielleicht mit der Burg Ober-Hohenberg in Verbindung stand. (Über die Burg Oberhohenberg s. unten.) – Im Lemberg, einem Vorberg des Hohenbergs, soll eine Höhle sein, darin sitzt ein verwünschtes Edelfräulein mit großen Schätzen (s. Birlinger, Volksthümliches aus Schwaben I, S. 71 ff.).

Wenn die „villa Dalingen“ des Lorscher Codex mit Recht hierher bezogen wird, so erscheint der Ort, dessen Name vom Eigennamen Dal abzuleiten sein dürfte, das erste Mal in der Geschichte den 12. Juni 771, als ein gewisser Willebert all sein Gut „in pago Alemanniae in Hortmunder marca in villa D.“ an dieses Kloster schenkt (Cod. Lauresh. nro. 3296). Nach dem Lorscher wird Kl. St. Galler Besitz hier erwähnt: unter anderen Gütern in der Berchtoldsbaar schenkt der oben (S. 160) genannte Graf Gerold den 3. Mai 786 solche „in Tulingas“ an dieses Kloster (Wirt. Urkb. 2, 233) und den 26. Juni 805 schenkt zu Schörzingen ein gewisser Adaluni seinen ziemlich umfangreichen Besitz „in villa Tulinga“ an dasselbe (Wartmann Urkb. 1, 173). Sodann Kl. Hirschauer: zwischen 1103–1109 vertauscht dieses Kloster vier Huben „in Dalingen“, die es von Cuno von Gruor (Gruol) erhalten, an einen Grafen Friedrich (wahrscheinlich von Zollern – Cod. Hirs. 47 ed. Stuttg.).

Der Ort selbst, für den noch weiter die Formen Dölingen, Tülingen vorkommen, bildete wohl von jeher eine Zubehör des benachbarten Hohenberg, wird übrigens in der Geschichte der Grafen von H. nur wenig genannt: das erste Mal, als Gr. Hugo (I.) im J. 1348 zwei Güter allhier, aus welchen verschiedene Gülten gingen, dem Rottweiler Bürger Dietrich an der Waldstraße eignete, und sodann am Schlusse der Hohenberger Geschichte, als Gr. Rudolf (III.) den 25. Mai 1371 seiner

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0277.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)