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1490 erbaut, seine Unterhaltung ruht auf der Kirchenpflege und weiterhin auf der Gemeinde.

Das im Jahre 1830 errichtete Schul- und Rathhaus enthält außer den Gelassen für den Gemeinderath zwei Lehrzimmer und die Wohnung des Schulmeisters; neben diesem unterrichtet noch ein Lehrgehilfe.

Ein öffentliches Backhaus, ein öffentl. Waschhaus, eine Gemeindescheuer und ein Farrenstall bestehen.

Gutes Trinkwasser liefern meist hinreichend ein laufender Brunnen unterhalb des Ortes und 64 Schöpfbrunnen (Cisternen). Bei anhaltender Trockenheit entsteht zuweilen Mangel an Wasser, dasselbe muß sodann von der Anhauser Mühle den Berg herauf gebracht werden.

Zwei Wetten sind im Ort.

Auf der Markung finden sich drei schwach fließende Quellen, wovon zwei auf der Hochebene und eine im Anhauser Thal. Dann befindet sich oberhalb dieses Thals die sogenannte Auster-(Oster-)Quelle, die nur von Ostern bis Pfingsten fließt. Der Anhauser Mühlenbach berührt im Osten die Markung.

Die Haupterwerbsquellen der Einwohner bestehen in Feldbau, Viehzucht und Gewerben; von letzteren sind die Maurer und Zimmerleute am meisten vertreten; gegen hundert gehen jährlich nach Frankreich und der Schweiz. Auch werden viele Spinnräder gefertigt und weithin abgesetzt, ferner Weißstickereiarbeiten, die nach der Schweiz gehen.

Zwei Mühlen bestehen im Thal, die obere und die untere Anhauser Mühle, jede mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang.

Drei Schildwirthschaften, darunter eine mit Bierbrauerei, und vier Kramläden sind vorhanden. Auch zwei Frachtfuhrleute, die hauptsächlich nach Tuttlingen und Spaichingen fahren, wohnen im Ort.

Die Vicinalstraße von Böttingen nach Egesheim geht über Bubsheim. Über den Anhauser Bach führt ein von der Gemeinde zu unterhaltender hölzerner Steg.

Die Vermögensverhältnisse sind im Ganzen gut, der vermöglichste Bürger besitzt 50 Morgen Feld und 6 Morgen Wald, der Mittelmann 20 Morg. Feld und 1 Morg. Wald, die weniger bemittelten, wenn sie überhaupt Grundbesitz haben, 1/2–11/2 Morg. Feld. Auf angrenzenden Markungen haben hiesige Bürger etwa 150 Morg. Feld und Wald. Gegenwärtig befindet sich

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0268.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)