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Altarstein legen, welcher übrigens im J. 1866 für den Altar der Gottesacker-Kapelle zu Böttingen verwandt wurde.



Bubsheim.
Gemeinde III. Kl. mit 642 Einw., wor. 4 Ev. a. Bubsheim, Pfarrdorf, 627 Einw., b. Anhausermühlen, 15 Einwohner. – Kath. Pfarrei; die Ev. sind nach Rietheim, O.-A. Tuttlingen, eingepfarrt. 21/2 Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Der sehr freundliche mit gut aussehenden ziegelbedachten Häusern besetzte Ort, aus dem einige ganz alte Linden hervorschauen, liegt südlich von dem Beginne des hier schon stark in die Hochfläche einschneidenden gegen Südwesten ziehenden Anhauserthales. Eine von diesem Thal gegen Südosten und eine gegen Nordwesten auslaufende Seitenschlucht umfaßt die nordöstliche Hälfte des Ortes samt der Kirche und gewährte ihr einst eine sehr gesicherte, nur gegen Westen leicht zugängliche Lage. Die südliche Seitenschlucht senkt sich hart an den letzten Häusern schroff und wild in die Tiefe des Anhauserthales, das mit seinen steilen, von Felsen unterbrochenen, mit üppigen Wäldern bedeckten Gehängen ein prächtiges Landschaftsbild gewährt, aus dem sich über Felsenkronen die Ruine der Burg Graneck erhebt. Ein weiterer besuchenswerther Aussichtspunkt bietet sich auf dem Kirchberg, westlich vom Ort; man blickt von hier aus weit ins Badische hinein und bei heiterem Himmel an die hellschimmernde Kette der Alpen.

Die innen verzopfte, dem h. Jakobus d. Ält. geweihte Kirche stammt nach Urkunden in der Pfarr-Registratur aus dem Jahre 1451; sie hat im Schiffe der Maßwerke beraubte Spitzbogenfenster und statt des Chores im Osten einen breiten massigen, mit schlichtem Satteldach bedeckten Thurm, dessen unterstes Geschoß von einem rippenlosen Kreuzgewölbe überspannt wird; an seiner Ostwand zeigt sich ein vermauertes gothisches Maßwerksfenster. Das Innere der Kirche besitzt drei sehr reiche Rococoaltäre, eine Kanzel in demselben Geschmack und ein großes, nicht unbedeutendes Krucifix. Die drei Glocken sind neu. Die Unterhaltung der Kirche ruht auf der Gemeinde; es besteht ein eigener Kirchenbaufonds. Der ummauerte Begräbnißplatz, mit schönen Schmiedeisenkreuzen geschmückt, liegt um die Kirche.

Das stattliche zweistockige Pfarrhaus wurde schon im Jahre

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0267.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)