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Bestandtheile der Grafschaft aus der gräflichen Zeit (nur eine Aufzeichnung hohenbergischer Lehen, wahrscheinlich aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts [abgedruckt bei Schmid Urkb. S. 916]), erst aus der österreichischen stammen das Register, „was zu der Herrschaft Hohenberg gehört, 1480“, sowie die „Beschreibungen der Gränzen der Grafschaft Hohenberg von den Jahren 1480 und 1526“. Übrigens hat Schmid (Hohenb. S. 368 ff., vgl. auch S. 919) auf Grundlage des vorhandenen urkundlichen Materials eine Zusammenstellung der Grafschaft Hohenberg im weiteren Sinne nach ihren Haupttheilen und der Besitzungen des Hauses überhaupt gefertigt, in welcher auch unsere Grafschaft Hohenberg im engeren Sinne ihren Platz findet und auf welche hier verwiesen werden muß. – Zur Zeit des österreichischen Besitzes blieb der Umfang der (engeren) Grafschaft im Allgemeinen ein beständiger, wenn wir von den vielen partiellen mehr oder weniger vorübergehenden Veräußerungen durch Verpfändung absehen, wodurch die betreffenden Besitzungen dem österreichischen Hause rechtlich wenigstens nicht vollständig und für immer entfremdet werden sollten[1]. 1

Im Allgemeinen zerfiel die ganze Grafschaft in die obere und die untere, welche durch hohenzollerisches und württembergisches Gebiet getrennt waren (doch wurde die Abtheilung zu verschiedenen Zeiten verschieden angenommen). In der oberen, welche mehr zur Donau hinneigte und welche namentlich vom Herzogthum Württemberg, dem Stift Rottenmünster, der domprobstei-constanzischen Herrschaft Konzenberg, der enzbergischen Herrschaft Mühlheim, dem Fürstenbergischen und der stift-buchauischen


  1. Als solche Verpfändungen sind z. B. zu nennen: im J. 1392 Waldmössingen, Beffendorf, Bochingen und Altoberndorf an Gr. Rudolf von Sulz; im J. 1393 Burg und Stadt Rottenburg an Engelhard von Weinsberg, sowie Burg und obere Herrschaft Hohenberg an Johann Pfuser (s. im topogr. Theil); im J. 1401 die Herrschaft Kallenberg an den Truchseßen Hans v. Waldburg; im J. 1400 der österreichische Antheil an dem Städtchen Obernau, die Dörfer Schwalldorf, Niedernau u. Frommenhausen an Gr. Rudolf (VI.) von Hohenberg; im J. 1416 das Schloß Isenburg, Dorf Nordstetten und Hof Buch, bisher von owisches Pfandlehen, an Hans von Neuneck, sowie Oberndorf, bisher zimmerisches Pfandlehen, an Gr. Eberhard von Württemberg; im J. 1421 Schömberg und Binsdorf an Gr. Rudolf von Sulz; im J. 1482 Urnburg mit Weitingen und Rohrdorf an Gr. Eberhard von Württemberg. Diese Landschaften kamen übrigens im Laufe der Jahrhunderte in der Regel durch Auslösung in den Besitz von Mitgliedern der verschiedensten Familien.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0186.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)