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betragende Summe sämtliches Einkommen der beiden Herrschaften, während die Pfandsumme in der Folge noch auf 39.016 fl. Rh. 20 kr. anstieg. Noch ehe die Pfandschaft eingelöst war, gedachte Maximilian „aus etlichen genugsamen beweglichen Ursachen“ seiner (vor ihm im J. 1511 verstorbenen) Gemahlin Bianca Maria, Tochter des Herzogs Galeazzo Sforza von Mailand, „unser nieder und ober Herrschaft Hohenberg mit samt allen und jeden Schlössern, Städten, Märkten, Dörfern, Renten, Zinsen, Gülten und sonst allen und jeden Ein- und Zugehörungen zu ihr Leib Widdum und Versicherung ihr Leben lang einzuantworten, zuzustellen und zu verschreiben“, und die Unterthanen der Grafschaft streckten ihm deßhalb auf sein Ansinnen die Summe von 40.000 fl. Rh. zum Zwecke der Auslösung von Zollern vor. Dafür sagte er ihnen in Innsbruck den 9. April 1509 zu, daß sie und ihre Erben und Nachkommen hinfort nicht verkauft, verpfändet noch versetzt werden, sondern bei ihm, seinen Erben und dem Haus Österreich bleiben sollen, versprach ihnen zugleich auch 2000 fl. jährlicher Zinsen aus dem Nutzen und Einkommen seines Pfannhauses zu Hall im Innthal, je auf Ostern an Bürgermeister und Rath zu Rottenburg abzuliefern, und gestattete ihnen sogar, wenn die Zinszahlung nicht richtig erfolge, sich jährlich aus dem Einkommen der Herrschaft selbst bezahlt und schadlos zu machen. Jene Widdumsverschreibung wurde übrigens nicht wirklich ausgeführt, Maximilian versprach bereits den 8. Sept. d. J. dem Grafen Eitelfritz, wenn er Hohenberg wieder verpfänden würde, die Pfandschaft zuerst ihm, seinen Erben und Nachkommen anzubieten, während der letztere den 21. Nov. d. J. obige Auslösung Niemanden zu verargen gelobte, auch den 26. d. M. auf alle Ansprüche aus der Pfandschaft verzichtete, und schon den 7. Mai 1513 verwies der Kaiser dessen Sohn und Nachfolger in der Hauptmannschaft Gr. Franz Wolfgang von Zollern mit 10.000 fl. Rh. und 500 fl. Zinsen auf das nach den Zinsen an die Hohenberger Unterthanen noch übrige Einkommen der Herrschaft. 1

Maximilians älterer Enkel und Nachfolger, K. Karl V., trat den 7. Febr. 1522 zu Brüssel mit den sonstigen schwäbischen Vorlanden auch Hohenberg an seinen Bruder Erzherzog Ferdinand, nachherigen römischen König und Kaiser, ab. Durch dessen letzte Willensordnung vom 25. Febr. 1554 erhielt sein zweiter Sohn Erzherzog Ferdinand mit Tyrol auch die vorderösterreichischen Lande, und dessen und der schönen Philippine

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0177.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)