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vorausgesetzte Lösung des auf Hohenberg angewiesenen Widdumgutes, die Albrecht vor jenem Martinstag versprochen hatte, fand wohl nicht statt, Mechthilde hielt fest an ihren Rechten, und Sigmund mußte den 6. April 1461 von neuem ihre Verweisung bestätigen.

Nach Erzherzog Albrechts Tode im J. 1463 machte Herz. Sigmund neue Versuche, in den Besitz der Herrschaft zu kommen, allein K. Friedrich IV. nahm Mechthilde am 10. Juli 1465 nebst ihren Herrschaften, Leuten und Gütern in seinen besonderen Schutz und Schirm und den 23. Aug. 1466 stellte auch seine Gemahlin die Kaiserin Eleonore einen besonderen Schirmbrief für dieselbe aus. Diese Briefe waren allerdings etwas allgemein gehalten und Herz. Sigmund erwirkte den 1. Aug. 1470 vom Kaiser den Befehl, daß die Hauptleute und Einwohner der Herrschaft ihm Erbhuldigung zu leisten hätten, allein erneuerte Befehle des Kaisers vom 11. Aug. d. J., 9. Jan., 5. Aug. und 7. Nov. 1471 sicherten Mechthilden ihre Widdums- Morgengabe- und Pfandschafts-Rechte, welche auch Herz. Sigmund, der sich auf den Anfall der Herrschaft nach ihrem Tode zu vertrösten hatte, am 21. Dez. 1471 anerkennen mußte. In ihrer späteren Zeit wohnte Mechthilde denn auch, vielseitig thätig und als Beschützerin edler Künste verehrt, meist in dem Hauptorte der Hohenberger Herrschaft Rottenburg. (Vergl. Stälin 3, 493 ff. und die dort angeführten Quellenschriftsteller.)

Durch Mechthildens Tod (22. Aug. 1482) fiel der wirkliche Genuß der Herrschaft an Herzog Sigmund. Da dieser keine rechtmäßigen Erben hinterließ, trat er den 16. März 1490 die vorderösterreichischen Länder überhaupt gegen eine lebenslängliche Rente an seinen Vetter K. Maximilian I. als angenommenen Sohn ab. Allein zuvor noch verpfändete er den 15. Nov. 1488 den Gebrüdern Eitelfritz (II.) und Friedrich Eitelfriedrich, Grafen von Zollern, für 20.000 fl. Rh. 1000 fl. Rh. aus dem Einkommen der oberen und niederen Herrschaften Hohenberg und übertrug für 700 fl. Rh. Solds dem genannten Gr. Eitelfritz, der die Burghut zu Rottenburg wohl zu bewahren hatte, die Hauptmannschaft in denselben. K. Maximilian I. schlug den 10. Juni 1490 dem Gr. Eitelfritz zu dieser Pfandschaft noch weitere 5000 fl. Rh. und den 11. Okt. 1491 mit Einwilligung seines Vaters, Kaiser Friedrichs IV., vom 24. d. M. und des Erzherz. Sigmund vom 12. d. M. noch 10.000 fl. und verpfändete dem Grafen für die nunmehr 35.000 fl. Rh.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0176.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)