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Heldentod in einem Gefechte in seiner eigenen Grafschaft bei Leinstetten (O.-A. Sulz) oder Oberndorf. – Der jüngere Bruder, Gr. Burkhard IV. († 24. Juli 1318) war gleichfalls ein treuer, durch Geschicklichkeit erprobter Anhänger des Hauses Habsburg und erscheint nicht nur viel auf Reichs- und Hoftagen seines Schwagers, sondern auch in manchen der oben genannten Fehden und bei der Zusammenkunft in Lausanne als Genosse seines Bruders. Insbesondere aber tritt er nach dessen Tode für den Herz., sp. König Albrecht I. in Thätigkeit, so im J. 1298 in der entscheidenden Schlacht bei Göllheim, bei welcher die Schwaben, im dritten Treffen des österreichischen Heeres, sich durch ihre ungestümme Tapferkeit besonders auszeichneten, im J. 1299 als Bevollmächtigter K. Albrechts zu den Verhandlungen über die Verlobung seines Sohnes Herz. Rudolfs von Österreich mit Blanka von Valois, der Schwester K. Philipps IV. von Frankreich, und über das Bündniß K. Albrechts mit letzterem, ferner auf einigen Kriegszügen (im J. 1301 gegen den Pfalzgrafen Rudolf bei Rhein und die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Cöln, im J. 1304 gegen K. Wenzel von Böhmen). Endlich aber war er den 1. Mai 1308 K. Albrechts Begleiter, ehe denselben der Mordstahl Herz. Johanns von Österreich traf. Auch in mancherlei eigene Fehden wurde Gr. Burkhard IV. verwickelt: im Sommer 1287 mit Markgr. Rudolf von Baden und dessen Söhnen, namentlich Markgr. Hermann, welche Ansprüche an Altenstaig erhoben, an dem Pfalzgrafen Götz von Tübingen und dem Gr. Eberhard dem Erlauchten von Württemberg Genossen fanden, allein gemäß K. Rudolfs Vermittlung im J. 1288 auf ihre Ansprüche verzichten mußten, sowie im J. 1292 im Anschluß an diese Fehde mit obigem Pfalzgrafen Götz. – Eine zweite Schwester dieses Bruderpaares Mechthilde wurde Äbtissin im Kl. Wald. 1

Zur Zeit der genannten Grafen hatte sich die in kurzer Zeit bedeutend erweiterte Grafschaft bereits zu einer Herrschaft ausgebildet, in der die Grafen, zugleich die reichsten Grundherren, die ursprünglich gräfliche Amtswürde zur Territorialhoheit erhoben hatten; Gr. Albert spricht von „territorio nostro“, Gr. Burkhard von „districtu nostro“. Übrigens theilten dieselben ihr Erbe unter sich in der Weise, daß im Allgemeinen wenigstens der Neckar die Scheidelinie bildete. Albert als dem älteren Bruder fiel rechts vom Neckar vorzugsweise die vom Reich zu Lehen gehende Grafschaft Hohenberg mit den ältesten

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0165.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)