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Wehingen und Reichenbach an das Kl. St. Gallen, ferner den mütterlicherseits wenigstens zu ihr gehörigen Grafen Gerold, Schwager K. Karl des Großen, im J. 786 als Schenker von Gütern zu Deilingen an dasselbe Kloster.

Nach den bei der Geschichte der einzelnen Orte zu nennenden Urkunden werden ferner aufgeführt für die Schörzinger Gegend im J. 817 Gr. Karaman, für die Spaichinger in demselben Jahr Gr. Rothar, für die Denkinger im J. 818 Gr. Tiso, für die Weilener im J. 838 Gr. Gerold. Im letzten Viertel des 9. Jahrhunderts wird im Scherragau namentlich eines Gr. Adalbert gedacht und in dessen Sprengel insbesondere im J. 885 Böttingen, im J. 889 Nusplingen (übrigens wohl eher das unserem Nusplingen ganz nahgelegene großherzogl. badische Nusplingen) aufgeführt; derselbe gehörte zu dem Geschlecht der rätischen Burkhardinger.

Die Reihenfolge, nach welcher die wichtigeren Ortsnamen in der Geschichte zufolge ächten Urkunden, beziehungsweise unverdächtigen Quellen auftreten, ist folgende: Egesheim 770; Deilingen 771 (?, 786); Schörzingen 785; Dürbheim 786; Spaichingen 791; Eichhof, Böttingen (?, 802), Reichenbach, Wehingen 793; Aldingen 802; Denkingen 816; Weilen 838; Nusplingen 842 (?, 889?, 1334); Frittlingen 1056; Aixheim 1094; Anhausen 1095; Michelstein 1101; Hohenberg 1179; Balgheim 1239; Allensbach, Delkhofen, Königsheim, Mahlstetten, Aggenhausen 1253; Gosheim, Obernheim 1295; Bubsheim, Rathshausen gegen Ende des 14. Jahrhunderts.

Es ist im Oberamt eine ziemliche Anzahl von ortsadeligen Familien aufzuführen: die Herren von Spaichingen, Aixheim, Balgheim, Delkhofen (?), Denkingen, Dürbheim, Egesheim, Michelstein, Nusplingen, Obernheim (?), Schörzingen, besonders auch Wehingen. Allein die weitaus größte Bedeutung von den der Gegend entstammenden Geschlechtern hat in der Folge erlangt

II.
die Familie der Grafen von Hohenberg.

Hat dieselbe doch ihrem Namen weit über die Grenzen ihrer engeren Heimat hinaus Geltung verschafft und ihn in der österreichischen Grafschaft Hohenberg und in dem einstigen großen Titel des Deutschen Kaisers als „Grafen zu Ober- und Niederhohenberg“ bis in das laufende Jahrhundert hinein fortgepflanzt. Ihr sind

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0160.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)