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Tuttlingen gelegene Güter am 1. Mai 1257 dem damals bestandenen hiesigen Johanniterhause übergeben habe. Ferner werden genannt: ein Peter von S. 1251, Rudolf von S. 1269, Heinrich von S., kaiserlicher Landvogt in Oberschwaben 1346 (Köhler 161). 1

Im 12. Jahrhundert war hier zähringenscher Besitz; im J. 1140 treffen wir den Herzog Konrad von Zähringen auf der hiesigen Dingstätte vorsitzen (Stälin 2, 323). Um die Mitte des 13. Jahrhunderts werden die Gebr. Ritter Hugo, Heinrich und Burkhard von Kirneck als hiesige Vögte aufgeführt, die den 3. Jan. 1265 von der Abtei zu Zürich (s. u.) eine 10 Jahre lang rückständige Weizengült vollständig bezahlt erhielten, während zugleich die Edeln von Lupfen den Schaden, welchen sie Schwenningen zugefügt hatten, ersetzten. Den 29. Juli 1303 gelobten die Grafen Egen und sein Sohn Heinrich von Fürstenberg dem Ritter Johann von Kirneck und dem Rottweiler Bürger Konrad Bletz „zem Helfande“ wegen des Verkaufes von Dorf Schw., dem Kirchensatze, Leuten und Gütern Gewährschaft zu leisten, worauf Johann von Kirneck den Gebrüdern Konrad Aigelwart und Richard, Aigelwarts von Falkenstein sel. Söhnen und Johann Bertholds von Falkenstein sel. Sohne sein Dorf Schwenningen und all sein dortiges Gut „machte“, d. h. wohl zu Lehen auftrug. Zum Danke dafür stifteten die genannten Herren von Falkenstein um seines und seiner Vorderen Seelenheiles willen den 5. Dec. 1359 im Kloster Wittichen ein Almosen und Seelengeräthe mit 10 Mltr. Vesen jährlicher Gült[1] aus ihrem Laienzehenten zu Schwenningen, welchen sie dem Bruno von Kirneck abgekauft hatten, und welcher sich mit der „niederen Kirche“ Zehenten allda theilte. Zwar quittirte den 9. Nov. 1381 Hanmann von Falkenstein, Bertholds sel. Sohn, der Stadt Rottweil den Empfang von 1000 Pfd. Hllr. um Schwenningen das Dorf (Glatz Regg. 46), allein in der Folge erscheint dasselbe doch wieder als fürstenbergisches Lehen der Familie Falkenstein. Den 11. Juni 1392 belehnte Gr. Heinrich von F. der Ältere, Landgraf in der Baar, den Ritter


  1. Obige Gült von 10 Mltr. Vesen aus dem hiesigen Laienzehenten wurde von dem Kl. Wittichen den 9. Dec. 1545 an Jos Münch von Rosenberg überlassen und von dem letzteren den 1. Febr. 1546 an Herzog Ulrich von Württemberg verkauft. Sonst erscheinen im Besitze des Laienzehenten z. B. der Rottweiler Bürger Johanns der Girrer, welcher den 23. Okt. 1397 seinem Schwiegersohn Johann dem Herter zu Rotenburg und seiner Tochter Agathe wegen 300 Pfd. Hllr. Heimsteuer 20 Mltr. Vesen jährlicher Gült aus seinem hiesigen Laienzehnten verpfändet; Margarethe von Jungingen zu Radolfszell, welche den 4. Juli 1412 12 Mltr. Vesen von dem hiesigen Zehenten um 240 Pfd. Hllr. an den Spital zu Ebingen verkauft u. s. w.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 516. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0516.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)