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Kirchherr Bentz der Nieß, Richter zu Balingen, als Schiedsmann zwischen dem Grafen Burkhard von Schalksburg und dem Kl. Beuron genannt, und den 3. Nov. 1403 wurde der hiesige Kirchensatz mit der Feste und Herrschaft Schalksburg, darunter insbesondere die Stadt Balingen, durch den Gr. Friedrich von Zollern gen. Mülli an den Gr. Eberhard von Württemberg verkauft (Monum. Zolleran. 1, 225. 377. 380).


Schömberg,
mit 4 Mühlen und einer Ziegelhütte,
Gemeinde II. Klasse mit 1461 Einwohnern, worunter 19 Evangelische und 1 Israelit. Kath. Pfarrei, Stadt; die Evangelischen sind nach Erzingen, O.A. Balingen, eingepfarrt. 3 Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt gelegen. Die Stadt ist der Sitz einer Postexpedition, einer Telegraphenstation, eines Amtsnotars und eines Distriktsarztes; auch befindet sich daselbst eine Apotheke.

Auf einem von der Liasebene zwischen zwei kurzen, oben schroff eingeschnittenen Schluchten gegen das ziemlich tiefe Schlichem-Thal hinaustretenden Flachrücken ist die ursprüngliche Stadt (Altstadt) hingebaut, an die sich westlich die obere Vorstadt anschließt, während die weit weniger bedeutende untere Vorstadt am Abhange gegen das Schlichem-Thal ihre Stelle gefunden hat. Im allgemeinen ist die Lage der Stadt eine schöne, freie, jedoch den Winden sehr ausgesetzte. Schon von der Stadt aus genießt man eine Aussicht in das freundliche zunächst (östlich) hinziehende Schlichem-Thal und darüber hinweg und entlang desselben an die hier vielfältig getheilte und scharf konturirte Alb (Heuberg) mit ihren vielgegliederten Ausläufern und Vorhügeln. Der zunächst der Stadt auf der rechten Seite des Schlichem-Thals sich erhebende wohl gerundete Palmbühl mit seiner Wallfahrtskirche auf der Kuppe nimmt sich besonders schön aus; er bildet gleichsam einen Vorberg des zunächst hinter ihm so urkräftig aufsteigenden Plettenbergs. Die Aussicht auf dem Palmbühl ist weitgedehnt und äußerst ansprechend, ersteigt man aber den Plettenberg, so erschließt sich auf dessen ziemlich beträchtlichem Plateau dem Auge ein Panorama, das zu den herrlichsten und großartigsten in Württemberg gezählt werden darf (s. den allgemeinen Theil Absch. „Naturschönheiten“). Die Stadt selbst ist freundlich und wurde, nachdem sie in der Nacht vom 7.–8. Dec. 1750 bis auf die

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 496. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0496.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)