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das Kl. Rottenmünster und zur Sicherstellung des Klosters namentlich gegen Ansprüche der Söhne Volkards stellte Gr. Burkards Sohn, Gr. Albert von Hohenberg, dem Kloster auf seine Bitte im J. 1262 eine Urkunde aus. Die Vogtei des Ortes war ohne Zweifel früher auch bei dem Hause Hohenberg, welches unter anderem im J. 1354 von einem hiesigen Gut jährlich einen Frischling bezog und nach der wahrscheinlich aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammenden Aufzeichnung der hohenbergischen Lehen für einen hiesigen Hof den Albrecht von Ow zum Lehensmann hatte (vergl. unten). Noch nach der Jurisdiktionstabelle vom J. 1804 machte Österreich in Bezug auf die Landeshoheit, Blutbann und Geleit, sowie die Forstherrlichkeit theilweise Ansprüche (Schmid Hohenb. 422).

Außerdem aber begegnet uns hinsichtlich des Dorfes V. sehr verschiedenartiger (theilweise wohl ursprünglich hohenbergischer Lehens-)Besitz, welcher besonders Rottweiler Patrizierfamilien zustand. Aus der Familie Cantzler verkaufte der Deutschordensherr zu Beuggen, Johannes, an seinen Bruder Heinrich, Bürger zu Rottweil, im J. 1364 um 83 Pfd. die Hälfte eines hiesigen Hofes; Heinrich C., Johannes C. Sohn, im J. 1373 an seinen gleichnamigen Vetter um 13 Pfd. Hllr. 1/4 am hiesigen Gericht und im J. 1390 um 17 Pfd. wiederum seinen Theil dieses Gerichts mit allen Rechten, Gewohnheiten, Nutzen und Zugehörden, Gülten, Hölzern u. s. w. Noch im J. 1450 erscheinen Mitglieder der Familie hier begütert, allein ums J. 1467 war dieselbe allda bereits ausgestorben und in ihrem Besitz eine der noch zu nennenden Familien nachgefolgt, ohne daß das Nähere hierüber bekannt wäre.

Aus der Familie Hagg erscheint Ital Hagg in den J. 1386 und 1392 hier begütert; es verkaufte aber die Wittwe Konrad Haggs, Agnes Maierin von Göllsdorf, mit Einwilligung ihrer fünf Söhne und einer Tochter den 19. Febr. 1471 um 112 fl. Rh. ihren halben Theil an dem Dorf mit Gerichten, Zwingen, Bännen und Herrlichkeit, einem halben Hof und verschiedenen Gülten an das Kl. Rottenmünster. Aus der Familie Betting war Hensle B. von Zepfenhan 1447 hier begütert, und kaufte Hans B. im J. 1467 von dem Rottweiler Bürger Jerg Hafner um 170 fl. Rh. all dessen Recht und Gerechtigkeit an dem halben Dorf zu V., es sei an Gericht, Holz, Feld, Wunn, Waid, Zwingen, Bännen und Gebieten, mit allen Herrlichkeiten und Zugehörden, dsgl. einen halben Hof, sowie im J. 1468 von Friedrich von Ow um 56 fl. Rh. den sog. Drittelhof allhier und im J. 1470 von dem Rottweiler Bürger Hans Wehinger um 9 fl. Rh. das sog. Wehingers Gütle. Allein im J. 1472 verkaufte derselbe mit seiner Hausfrau Älla – gegen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 491. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0491.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)