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Rottweiler Hofschreiber und Stadtsyndikus, welcher den 11. Dec. 1679 die eine Hälfte desselben samt der Lehensherrlichkeit über das ganze Gut um 1800 fl. aus der Hand des Grafen Johann Ludwig von Sulz und den 2. April 1685 die andere Hälfte von Veronika Cäcilia Fischbach, des gen. Marquards Tochter, für 2000 fl. und einen schönen silbernen vergoldeten Becher als Verehrung für die Verkäuferin erwarb. Dem neuen Besitzer bezeugte die Stadt Rottweil, ohne Zweifel weil er Rottweiler Bürger war, den 5. Nov. 1688, daß das Gut mit anderen der Stadt zugehörigen Dorfschaften, Höfen und Weilern, dem Schweizerbund einverleibt sei. Des gen. Waibel Sohn, der Horber Obervogt Franz Joseph Ignaz Waibel, löste auch das Fischwasser, die Schwarzach genannt, vom Zimmerer Bann bis an die Schlichem, welches Gr. Johann von Sulz den 8. Juni 1444 für 20 fl. Rh. an die Dominikaner zu Rottweil verkauft hatte, den 15. Juli 1717 für die gleiche Summe zu dem Gute wieder ein. Allein den 10. Mai 1723 verkauften die waibelschen Erben das ganze Rittergut mit allen Rechten und Zugehörden samt dem Burgstall als freies Eigen für 10.200 fl. an den k. k. Obristen des General-Langletischen Regiments zu Fuß, späteren Generalwachtmeister Joh. Jak. von Khuon, der es seinem Bruder Franz Leonard Khuon, Hofgerichtsassessor zu Rottweil, vermachte. Der letztere gerieth zwar wegen dieser Erbschaft in Streit mit seinen anderen Geschwistern, vererbte es aber auf seine Kinder, den Jur. Cand. Franz Jakob Khuon und Maria Elisabeth, Gemahlin des Hofraths Müncker, die letzteren verkauften es den 10. Dec. 1753 – 8. Nov. 1754 um 10.000 fl. und 200 fl. Trink- und Schlüsselgeld an die Administration des vom Obersten Freiherrn Wilhelm Ludwig von Tessin gestifteten Fideikommisses, diese aber hinwiederum den 20. April – 30. Sept. 1756 desgleichen um 10.200 fl. an den württembergischen Hauptmann, späteren Kreisoberstlieutenant Christoph Ulrich Graß, dessen Erbsinteressenten den 8. Dec. 1779 um 22.000 fl. an den württembergischen Regierungsrath und Oberamtmann zu Hornberg Matthäus Gölz, und dieser den 11. April 1787 um 30.595 fl. an die Stadt Rottweil. Das Gut bestand damals aus einem geräumigen Schloß, Mayerhof, Ziegelhütte, Scheuern und Stallungen, sodann einem Bezirk von ungefähr 405 Morgen an Äckern, Gärten, Wiesen und Waldungen, mit aller niederen Gerichtsbarkeit; die Malefiz gehörte Rottweil (Mader, ritterschaftliches Magazin 10, 641). Den 22. Nov. 1787 gab die Stadt der Gemeinde Irslingen das Gut unter Vorbehalt der Landesherrlichkeit, hohen und niederen Obrigkeit, aller Jurisdiktion und des Grundeigenthums gegen Übernahme von 29.095 fl. an dem Kaufpreise

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 467. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0467.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)