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Der Ort hatte früher eine eigene Pfarrei, die aber im 30jährigen Kriege aufhörte, worauf er Filial von Epfendorf wurde. Vermöge eines zwischen dem Bischof von Constanz und der Stadt Rottweil den 21. Jan. 1785 geschlossenen Vertrags wurde hier wieder eine eigene Pfarrei errichtet, welcher damals Butschhof, Wenthof, Ramstein (O.A. Oberndorf), Wildeck und Maria-Hochheim zugetheilt waren.

Zu der Gemeinde gehören:

Maria-Hochheim, liegt 1/4 Stunde östlich von dem Mutterort an der Vicinalstraße nach Böhringen; es besteht aus zwei Häusern und einer Kapelle (s. oben).

Wildeck, eine auf den Trümmern der Burg Wildeck erbaute Waldschützenwohnung (s. oben).

Nach Wildeck schrieb sich „Hugo de Wildekke“ („Ritter“, Neffe des Ritters Konrad von Falkenstein), welcher den 16. März 1279 mit Albert von Werrenwag unter Einwilligung ihrer Lehensherrn, der Grafen Albert von Hohenberg und Heinrich von Fürstenberg, zu Gunsten des Klosters Wald auf Rechte an Güter zu Igelswies (bei Mößkirch im badischen Seekreis) verzichtet (Schmid Mon. Hohenb. 58), und im J. 1303 als Zeuge der Grafen Egen und Heinrich von Fürstenberg beim Verkaufe Schwenningens erscheint (Gabelk.). Ferner „Heinrich der Junge Wildegger“, den 17. Jan. 1382 Bürge Konrads von Ebingen (Glatz Regg. 47).

Die Burg Wildeck gehörte übrigens im Anfang des 14. Jahrhunderts den Grafen von Sulz; den 10. Sept. 1311 setzten die Gebr. Berthold und Wölfelin, Gr. von S., bei dem Verkaufe von Gütern zu Gößlingen und Zimmern unter der Burg an ihre (Halb)-Schwester Elisabeth dieselbe zum Pfand (s. ob. S. 418).

Von diesem Geschlecht erhielten es als Erblehen den 3. Juli 1532 Hans Uhl, Mezger zu Rottweil, den 20. Juli 1535 Hans von Weitingen zu Grosselfingen, in dessen Familie es einige Zeit (nur kurz durch Zwischenbesitz des Hans von Stotzingen unterbrochen) blieb, Joh. Christoph Gaist, welcher es den 16. April 1582 den Vormündern von Hans Volzen von Weitingen Kindern um 8000 fl. abgekauft, und dessen Familie,[1] 1652 Marquard Spretter von Kreidenstein durch Kauf von Ferdinand Gaist. Von Spretters Kindern kam das Gut z. Theil mittelbar an den Dr. Joh. Jakob Waibel,


  1. Zu derselben gehörte Andreas Gaist von Wildeck, im J. 1635 erster katholischer Interims-Abt zu Hirschau, † 1637. Gerbert Hist. Nigr. Silv. 2, 424 ff.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 466. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0466.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)