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An dem Wenzelstein befindet sich auch das Burgloch, eine kleine Höhle, in der sich das sog. „grüne Weibchen“ aufhalten soll. Auf dem Seitenbühl am Plettenberg stand die Wohnung eines Klausners. Überdieß kommen auf der Markung noch Flurbenennungen vor, die auf abgegangene Burgen und Orte schließen lassen, wie die Inenburgäcker, auf dem Hof, Hofstätten und Söllhofen.

Ob das, in der öfters (z. B. S. 151) genannten Urkunde vom 27. März 793 genannte Juhchussa auf unser Hausen zu beziehen sei, mag immerhin zweifelhaft erscheinen, wenngleich es hier zwischen Dormettingen und Täbingen, also ganz nahe gelegenen Orten aufgeführt wird, und sicher dürfte der Mitstifter des Kl. Alpirsbach, Ruotmann von Husin (um 1099), nicht hierher zu beziehen sein (Wirt. Urkb. 1, 315. 3, 493). Wohl aber ist unser Hausen dasjenige Husen, an welchem um die Mitte des 13. Jahrhunderts das Kl. Beuron begütert war, denn in der Urkunde vom 12. Apr. 1253, kraft deren Gr. Friedrich der Erlauchte von Hohenzollern die Schirmvogtei über dieses Kloster übernahm, werden auch zu Winzeln (s. u.) gehörige Leute und Güter in Husen, Thieringen, Hossingen, Meßstetten und anderes Benachbarte als im Besitze dieses Klosters befindlich genannt. Mit der Vogtei über das Kloster wurde im J. 1303 auch dessen hiesiger Besitz von Gr. Friedrichs von Zollern gen. von Merckenberg Wittwe Udelhild und deren Sohn Gr. Friedrich an das Bisthum Constanz verpfändet. (Monum. Zoller. 1, 68. 112. 116. 118; vergl. auch Mone 6, 414. Pizzenberger Comm. qua libertatem Beuronens. etc. öfters).

Der Ort selbst gehörte später zur Grafschaft Hohenberg, kommt aber erst wenige Jahre vor dem Verkaufe der Grafschaft an Österreich in der hohenbergischen Geschichte vor; den 20. Juni 1375 verpfändeten Wernher der Buwenburger und seine Gattin Adelheid von Bermatingen, zu Haigerloch gesessen, mit Erlaubniß des Grafen Rudolfs (III.) von H. an Heinz von Lichtenstein (zoller. OA. Hechingen) und seine Gattin Adelheid von Neuneck um 200 Pfd. Hllr. 2 Höfe zu Thieringen und zu „Husen under Lochun“; den 6. Jan. 1387 belehnte der genannte Gr. Rudolf den Dietrich Böcklin als Träger seiner Gattin Elisabeth mit dem 4. Theil des Zehenten zu „Hußen under Lochen“ und allen anderen liegenden Gütern, welche bisher sein Schwiegervater Albrecht von Hußen (nach einer Urkunde vom J. 1379 auch im Besitze hohenbergischer Lehen zu Thieringen) von dem Grafen zu Lehen getragen; als es wegen des Heirathguts der Margarethe von Hohenberg, welches deren erster Gemahl, Markgraf Bernhard von Baden, nicht herausgab, zu offenen Feindseligkeiten kam und der Markgraf sogar in die

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 424. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0424.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)