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zu Oberhausen, Zimmern under der Burg u. s. w., Fürstl. Hohenzollerscher Hoffmeister und Geheimer Rath etc., † 1681 (im Sept.). 2) des Joseph Anton von Stuben etc., Wirtemb. Geh. Rath, geb. 6. Juni 1685, † als der letzte seines Stammes und Namens den 20. Sept. 1744. Ein dritter Grabstein dieser Familie befindet sich in der Südwand des Schiffes der Kirche: Anno 1693 den 15. April ist in Gott entschlaffen Agata von Stuben zu Oberhausen, Zimmern u. d. B. und Entzberg, 44 Jahre alt; gegenüber die stark verwitterte Grabplatte einer adligen Frau, vom Jahre 1592.

Der mit zwei Reihen von Zacken umgebene hohle achteckige Taufstein trägt die Jahreszahl 1683. Die drei großen, reichen und mit Gemälden geschmückten Altäre sind im Rococostil gehalten.

Auf dem Kirchhof stehen hübsche Denkmäler und schöne Schmiedeisenkreuze.

Das schon ziemlich alte Pfarrhaus ist, wie die Kirche, von der Stiftungspflege zu unterhalten. Das 1838 erbaute Schulhaus enthält 2 Lehrzimmer, die Wohnung des Schulmeisters und die Gelasse für den Gemeinderath. Ein dem Freiherrn von Cotta gehöriges Schafhaus ist vorhanden. Gutes Trinkwasser liefern hinreichend 6 laufende Brunnen; früher entstand zuweilen Wassermangel, seit aber zwei Quellen, die eine am Plettenberg, die andere auf der Flur Söllhofen, dem Ort zugeleitet werden, ist diesem Übelstand abgeholfen. Die Markung ist ziemlich reich an Quellen, die bedeutendste heißt der Seitenbrunnen; periodisch fließende Quellen (Hungerbrunnen) kommen in der Flur Auchten vor. Über die Markung fließen die Schlichem, der Waldhausbach, der Röthgrabenbach und der Sennerwaldbach. Die Schlichem tritt als Gebirgsbach nicht selten aus und verursacht Schaden. Einige künstlich angelegte Weiher sind vorhanden und früher bestanden Weiher im Doggenried, bei der Ziegelhütte, bei der Mühle und beim Waldhof, die jetzt in Wiesengrund umgewandelt sind. Der Sennerwaldbach bildet oberhalb des Sennerwaldhofs einen schönen 30′ hohen Wasserfall; auch an der Schlichem zwischen Hausen und Rathshausen befindet sich ein hübscher, jedoch nur 6′ hoher Wasserfall. Vicinalstraßen sind nach Rathshausen und Thieringen angelegt, auch besteht ein ziemlich guter Weg nach Oberhausen. Zwei steinerne und zwei hölzerne Brücken, wie auch zwei Stege, führen über die Schlichem und über den am Ort einmündenten Seitenbach; die Unterhaltung derselben hat die Gemeinde.

Die Einwohner sind im allgemeinen fleißig, betriebsam und ordnungsliebend, ihre Vermögensumstände gehören zu den ungünstigsten des Oberamtsbezirks, indem der vermöglichste Ortsbürger 20 Morg., die Mittelklasse 5–6 Morg., die Ärmeren aber gar kein

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 421. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0421.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)