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spähen bedeutet. Auch der sog. Hörenbühl, von dem man eine weitgehende Aussicht genießt, scheint von den Römern als Späh- und Lauschpunkt benützt worden zu sein. Die zunächst der Römerstraße vorkommende Flurbenennung „Lothsäuläcker“ deutet auf ein Monument, das hier aufgestellt war. Etwa 1/8 Stunde südlich von dem westlichsten Theile des Orts soll bei dem „spitzigen Stein oder Schloßgarten“ ein Schloß gestanden sein, daselbst fand man Grundmauern von Gebäuden und im Jahre 1830 zwei gemauerte Gräber, die neben den menschlichen Skeletten ein kurzes Schwert und, römische Münzen enthalten haben sollen. In dem sog. hinteren Häuble (Häule) wurde im Jahr 1857 ein Grabhügel aufgedeckt, und in demselben unter Steinplatten in schiefer Stellung zwei übereinander liegende Skelette, mit dem Kopf gegen Süden, Bruchstücke von Gefässen und ein Broncering nebst Kohlen aufgefunden.

Der Ort erscheint in der Geschichte das erste Mal den 10. Mai 779, als ein gewisser Erlobald alles, was er „in villa quae dicitur Fluzoluestale in pago Bertolipara“ hatte, mit Ausnahme eines Leibeigenen an das Kl. St. Gallen übergab (Wirt. Urkb. 1, 23). Den 24. Apr. (festivitate scti Georgii, scilicet IX. Kal. Maii) 1094 erscheint ein Wolfrat von Flezelingen in einer Urkunde des Kl. St. Georgen (Mone 9, 216) und den 2. Sept. 1234 bestätigte der Kanoniker Sigeboto zu Weißenburg im Elsaß die Schenkung aller ihrer Güter zu Vlezilingen durch seine Mutter an das Kloster Wald (hohenzoller- O.Amt – Mone 6, 405).

Im Anfange des 14. Jahrhunderts war der Ort im Besitze der Herrn von Falkenstein. Den 13. Sept. 1328 verglichen sich Erkinger Aigelwart von Falkenstein und die Gebauerschaft zu Flözlingen einerseits und Dietrich Bletz, zu Rottweil seßhafter Bürger, und die Gebauerschaft zu Horgen andererseits wegen der Gränzen der beiderseitigen Waide; Berthold von Falkenstein und sein Sohn Hans verkauften im J. 1410 53 fl. und 40 Hühner Gülten allhier und in Schwenningen an Württemberg. Allein den 26. Sept. 1444 verkaufte Konrad von F. gegen ein Leibgeding von 300 fl. jährlich mit der Feste Unter-Falkenstein und seinem Antheil an der Vogtei über das Kl. St. Georgen unter Anderem die halben Dörfer Flözlingen und Schwenningen, ferner was die Falkenstein an diesen Orten versetzt, die Lehenschaft der Kirche zu Fl. und diejenige der oberen und niederen Kirche zu Schwenningen an den Grafen Ludwig von Württemberg, und im J. 1449 verkauften die Söhne Aigelwarts von Falkenstein, die Gebr. Jakob, Wilhelm und Hans, unter Anderem weitere Antheile an Fl. und Schwenningen an denselben Grafen (Steinhofer 2, 865. 907. Sattler, Grafen 2, 141.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 408. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0408.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)