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bei der Feckenhausens gefunden.[1] Das Gut, das gewöhnlich verpachtet wurde, bestand nach der im J. 1781 gefertigten Lehensbeschreibung nur in dem Gast- und Badhause samt der Scheuer und Stallung und der Brunnenstube, nebst 3 Wiesen, wozu später von der Feckenhauser Bahn und Allmand noch einige Stücke kamen. Den 24. Aug. 1821 brannten das Gasthaus, Badhaus und sämtliche Ökonomiegebäude ab.


Flötzlingen,
Gemeinde III. Kl. mit 643 Einwohnern, worunter 5 Katholiken. Ev. Pfarrdorf; die Katholiken sind nach Stetten eingepfarrt. 13/4 Stunden westlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Flötzlingen liegt an der Eschach und hat theils in dem hier schon ziemlich stark eingefurchten, nicht breiten Thal, theils an den rechten Thalgehängen desselben eine freundliche, wohlgeschützte, sommerliche Lage; der größere Theil des Orts zieht sich lang gestreckt, nur eine Straße bildend, leicht bergan bis zur Anhöhe westlich des Dorfs, während eine minder bedeutende Häusergruppe durch die Thalebene getrennt vom übrigen Ort auf der linken Seite der Eschach seine Stelle gefunden hat. Die Gebäude, unter denen manches ansehnliche Bauernhaus, lagern sich mäßig von einander entfernt an den gut unterhaltenen Ortsstraßen; sie sind hier seltener getüncht als in den Nachbarorten, sondern mehr mit sichtbarem Balkenwerk, theilweise auch mit Verschindelung aufgeführt. Wohnhaus und Scheune stehen meist unter einem Dache, das nicht selten noch aus Schindeln besteht. Die zwischen den Gebäuden frei gelassenen Räume sind mit Obst- und Gemüsegärten, zu denen sich schönwüchsige Waldbäume (Linden, Eschen etc. etc.) gesellen, ausgefüllt und vermehren die Freundlichkeit des ohnehin schönen langgedehnten Orts. Vicinalstraßen über Zimmern nach Rottweil, über Fischbach nach Königsfeld, nach Weiler und nach Stetten sichern dem Ort den Verkehr mit der Umgegend.

Die hart am Abhang stehende Kirche bietet ein merkwürdiges Beispiel einer sehr verspäteten Gothik, sie stammt nämlich, mit


  1. Mit dem a. a. O. Gesagten lassen sich die Angaben Ruckgabers (2a, 369) über früheren hohenbergisch-österreichischen Aktiv- und lupfenschen Passiv-Lehensbesitz allhier nicht wohl vereinigen.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 404. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0404.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)