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trägt die Pferchnutzung 150 fl. der Gemeindekasse ein. Außer diesen Einnahmen bezieht die Gemeinde 120 fl. aus 109 Morgen Allmanden, die um ein mäßiges Pachtgeld an die Bürger verliehen sind.

Die Pferdezucht ist von keiner Bedeutung, dagegen die Rindviehzucht in ziemlich gutem Zustande; man hält verschiedene Racen und hat zur Nachzucht 2 tüchtige Landfarren aufgestellt. Es befindet sich Stell- oder Bestandvieh im Ort, welches Israeliten gehört. Der Handel beschränkt sich meist auf das entbehrlich gewordene Vieh.

Eine Stiftung von 22.000 fl. ist vorhanden, deren Zinse theils zur Besoldung des Ortsgeistlichen und des Schulmeisters, theils zur Anschaffung von Kirchengeräthschaften verwendet werden.

Feckenhausen wird zuerst genannt, als K. Ludwig das Kind den 6. August 902 – 21. Jan. 905 hiesiges Fiskalgut („in Ueccenhusa“, „in Uekkenhusa“) an das Kloster St. Gallen vertauschte (Wirt. Urkb. 1, 201. 204). Im Jahr 1324 besaß Heinrich der Vokke, Bürger in Rottweil, einen Laienzehnten allhier, von dem er an Constanz die Quarte gab (Freiburger Diöcesan-Archiv 4, 14). Der Ort gehörte in der Folge zur Grafschaft Hohenberg, wurde zwar mit allen seinen Zugehörden den 21. Juli 1379 von dem Gr. Rudolf (III.) von Hohenberg an den Rottweiler Bürger Konrad Bock, welcher noch im J. 1398 in seinem Besitz war, um 120 Pfd. Hllr. auf Wiederlosung verkauft (Schmid, Mon. Hohenb. 631), kam aber wieder an Österreich: den 10. Juni 1468 belehnte Mechthilde, Wittwe des Erzherzogs Albrecht VI. von Ö., nach dem Tode Konrad Pulachs den zweiten Gemahl von dessen Wittwe Ursula von Melchingen, Balthasar Lutz, als deren Träger mit dem Dorf samt aller Zugehörde, insbesondere „dem Brunnen bei denselben Enden, der zu baden nützlich sein soll.“ Im Anfang des 16. Jahrhunderts kam F. durch Balthasar Lutz an den Rottweiler Spital.[1] Das Spitaloberpflegamt hatte hier die niedergerichtliche und


  1. Nach einer Urkunde Balthasar Lutzens vom 16. Dec. 1512 hatte er das „Dörflein Veckenhausen“ und seine Zugehörde mit samt dem Brunnen daselbst und den Hof zu Wellendingen, hohenbergisch- österreichische Lehen, an den Rottweiler Spital zu einer Gottesgabe übergeben und bat deßhalb den K. Maximilian I. ihn als Lehenträger des Spitals zu belehnen, allein den 18. Juli 1513 stellte er als solcher Träger einen Revers über „das Gütlein Veckenhausen mit samt dem Jungbrunnen und zweien Höfen“ aus. Nach einer dritten Urkunde vom 23. Juni 1514 verkaufte er mit österreichischer Lehensbewilligung für ein Leibgeding sein „Dörflein F.“ sammt dem Bulachsgütlein und einem Lehenhofe zu Wellendingen mit aller und jeder Obrigkeit, Herrlichkeit, Gerichten, Freveln, Zwingen, Bannen, In- und Zugehörungen an den Spital.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 402. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0402.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)