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(halbenglische Race) ist sehr bedeutend und erlaubt einen namhaften Verkauf an Ferkeln und gemästeten Schweinen. Von Geflügel werden hauptsächlich Gänse und Hühner für den eigenen Bedarf und zum Verkauf gezogen.

Der Ort hat das Recht, in den Monaten Mai, Juli und September je einen Vieh- und Krämermarkt abzuhalten, auf denen insbesondere mit Vieh lebhaft gehandelt wird.

An Stiftungen sind vorhanden: die Kirchenpflegestiftung mit 6000 fl., gestiftet von dem Freiherrn von Stotzingen, der Schulfonds mit 500 fl. und der Armenfonds mit 200 fl., beide letztere durch kleinere Schenkungen und Legate von Privatpersonen zusammengebracht. Freiherr von Cotta stiftete ein Kapital von 100 fl., dessen Zinse alljährlich am 24. August unter die treuesten Dienstboten und besten Schulkinder vertheilt werden.

Von Spuren aus der Vorzeit nennen wir 4 altgermanische Grabhügel, einer auf der herrschaftlichen sog. großen Wiese und 3 westlich vom Ort auf Privatwiesen; ersterer wurde geöffnet und verschiedene Gegenstände von Bronce (Ringe, Fibeln etc.), die im hiesigen Schlosse aufbewahrt werden, darin gefunden. Auch der künstlich aufgeworfene Hügel, auf dem die St. Annakapelle steht, scheint ursprünglich ein großartiger Grabhügel oder vielleicht ein Wachhügel gewesen zu sein. Auf der südöstlichen Spitze des Plettenbergs sieht man noch zwei hintereinander laufende Schanzgräben, die eine früher hier gestandene Burg oder Befestigung nachweisen; die Stelle wird der „Burgstall, auch Edelmannswinkel“ genannt und hier soll das älteste Schloß gestanden sein. Das Schloß Plettenberg stand auf einer nahen Anhöhe südöstlich von Dotternhausen. Die Stelle, auf der noch Kellergewölbe vorhanden sein sollen, trägt die Benennung „Schloßgarten“.

Der Ort, früher Totirnhus, Totirhusin, Toterenhusen, Tottirnhusen u. s. w. geschrieben, tritt in der Geschichte erstmals auf im Beginn des 12. Jahrhunderts, indem zwischen 1111 und 1116 der Edle Lambert von Berlingen (kant. turg. Amts Steckborn) ein ererbtes hiesiges Gut an das Kl. Petershausen übergab. Da jedoch seine dasigen Lehensleute dasselbe nicht aufgeben wollten, verkaufte es der Petershauser Abt Theoderich wieder um 10 Mark. Ums Jahr 1130 verkaufte noch Theoderichs zweiter Nachfolger, Abt Konrad, hiesige Güter. Um die Mitte des genannten Jahrhunderts vertauschte das Kl. Reichenbach einen hiesigen Leibeigenen, Richard, mit Schwester und Kindern, an das Kloster St. Blasien (Wirt. Urkb. 1, 339. 2, 411. Freiburger Diöc.-Archiv 2, 380).

Obige Lehensleute waren vielleicht Mitglieder der alten

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 388. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0388.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)