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den 4. Febr. 1468 zugleich mit 2 Höfen in Epfendorf um den Kaufpreis von 297 fl. an den Hofgerichtsprotonotarius Bertold Eberhard gen. Egen und nach dessen Tode im J. 1479 an seinen Sohn Augustin Eberhard gen. Egen, welcher in den Jahren 1503 und 1513 noch einige hiesige Güter und Gülten von der Rottweiler Bruderschaftspflege erkaufte und seinen Lehensantheil auf seine Söhne, den Dr. Jur. Johann Wolfgang Egen und den Kaplan in der Altstadt, Johann Berchtold Egen, vererbte. Endlich kaufte die Stadt Rottweil mit Genehmigung des Grafen Johann Ludwig von Sulz, der sie damit belehnte, den 29. Mai 1539 die eine Hälfte des Dorfes von Konrad Hettinger um 460 fl., die andere Hälfte nebst einem Lehengut zu Dautmergen und einem hiesigen Gütlein von Joh. Berchtold Egen um 500 fl., ferner noch im J. 1546 12 Jauchert Ackers vom Kl. Rottenmünster um 8 fl., und den 10. Mai 1595 einen Hof (bis 1460 dem Augustinerkloster in Oberndorf gehörig) und einen Theil des großen Zehnten von den gräflich zimmerischen Erben.[1] Als die Grafen von Sulz im J. 1687 ausstarben, kam die bösingensche Lehensherrschaft an die Grafen, nachherigen Fürsten von Schwarzenberg, die auch noch 1767 der Stadt Rottweil die Belehnung ertheilten.

Die Frohndienste, welche Bösingen der Stadt Rottweil, als seiner Obrigkeit zu leisten hatte, kaufte es den 14. Okt. 1539 – Kriegszeiten abgerechnet, wo es sich zu Frohndiensten wie andere schuldig erklärte – mit der jährlichen Summe von 31 fl. ab.

Den 3. März 1368 eigneten Konrad und Aigelwart (Gebr.), sowie Eglof und Erhard (Gebr.) von Falkenstein dem Wernher von Zimmern hiesige Güter. Einen hiesigen Kornzehnten „uff Studholz bei der Linden“ hatte im J. 1384 Konrad der Tunninger, der Schmid, Bürger zu Rottweil, als zimmerisches Lehen inne; sein Vater hatte ihn denen von Wolfach abgekauft und er selbst schenkte ihn 1399 der Frauenkirche zu Rottweil, gegen Ende des 16. Jahrhunderts ging die Lehensherrlichkeit durch Kauf auf letztere Stadt über.

Ein hiesiger Pfarr-Rektor wird schon im liber decimationis u. s. w. vom J. 1275 genannt (s. oben S. 158). Das Kl. Alpirsbach, welches hier in späterer Zeit namentlich einen Hof und Leibeigene besaß, hatte insbesondere noch im 16. Jahrhundert (1527) die


  1. Den 5. Febr. 1508 belehnte Gottfried von Zimmern die Gemeinde mit dem Hof Herderen und den 29. Mai 1581 verglich sich Rottweil mit den Zimmern wegen Zwing und Bann, Trieb, Tratt und Waidgangs in ihren beiderseitigen Flecken Bösingen und Beffendorf (Ruckgaber, Zimmern 241).
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 350. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0350.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)