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eignete ihn übrigens Fürst Friedrich Wilhelm von Hohenzollern dem Johann Christoph Bletz von Rothenstein. Von Joh. Franz Christoph von R. erwarb ihn das Rottweiler Jesuitenkollegium, zuerst den 23. Dec. 1720 als Unterpfand mit Nutznießung für ein Darlehen von 6000 fl., dann aber, da der Verpfänder dieses Darlehen innerhalb des 12jährigen Termins nicht zurückzahlen konnte, den 24. Jan. 1736 um 8000 fl. als Eigenthum, wobei der Fürst von Hohenzollern, weil zu dem Verkaufe des Jahres 1702 der agnatische Consens nicht ertheilt worden, für angesprochene lehensherrliche und sonstige Rechte mit 500 fl. abgefunden wurde. Nach der im Jahre 1773 erfolgten Aufhebung des Jesuitenordens, welcher schon wiederholte Ansprüche an das Gut Seitens der Ritterschaft abgewiesen hatte, erhob dieselbe, beziehungsweise die Familie Rothenstein, wegen des ihr zustehenden Auslosungsrechts, von Neuem Ansprüche an den Hof, allein derselbe wurde, besonders auf die Vorstellung hin, daß von seinem Besitze die Rettung der Studienanstalt in Rottweil abhänge, durch eine kaiserliche Entscheidung vom 3. Dec. 1776 der Stadt zum Behuf der Lehr- und Prediger-Anstalten zugesprochen, wogegen die Ritterschaft in Ausübung der auf dem Hof bestehenden Immediat- und herkömmlichen Steuerrechte nicht gehindert werden sollte (vergl. Ruckgaber 2a, 282. 291).

f. Hardthaus, liegt eine Stunde nordöstlich von Rottweil in dem anmuthigen Weiherbach-Thälchen an der Rottweil–Schömberger Landstraße. Der Hof besteht aus einem Wohngebäude, einem Schafhaus und einem Ökonomiegebäude; einige 100 Schritte westlich von Hardthaus steht bei einer alten Linde eine große Kapelle. Seit 4 Jahren ist ein laufender Brunnen hier errichtet, dessen Wasser 1/4 Stunde weit hergeleitet wird. Zu dem Hof, der Eigenthum der Stadt Rottweil ist und von einem Pächter rationell bewirthschaftet wird, gehören 114 Morgen Äcker, 64 M. Wiesen, 3–4 M. Gärten und 105 M. Weiden; auf letzteren läßt der Pächter 200 Schafe laufen und überdieß hat er 40 Stück Rindvieh und 4 Pferde aufgestellt.

g. Hegneberg, hat 1/2 Stunde nordwestlich von Rottweil eine freie Lage auf der Hochebene unfern dem linken Thalgehänge des Neckars; zu dem einzeln stehenden Haus gehören 40 Morgen fruchtbare Güter. Wasser ist hinreichend vorhanden.

h. Hochmauren, hat 1/2 Stunde südöstlich von Rottweil eine herrliche Lage mit reizender Aussicht auf einem mäßig hohen Bergrücken zwischen dem Neckar- und Prim-Thale. Das einzeln stehende ansehnliche Gebäude ist mit Einschluß eines Gartens und Hofraums von einer Mauer umfriedigt, die meist aus Steinen von

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 318. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0318.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)