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Rechtsstand aber bald wieder hergestellt wurde. Erst K. Karl VI. vereinigte den 28. Mai 1723 beide Lehen in einem Lehenbriefe und so war es noch der Fall bei dem letzten österreichischen Lehenbriefe vom 20. Juni 1793. – Als drittes österreichisches Lehen der Stadt Rottweil allhier wird im 15.–17. Jahrhundert die Mühle zu der schon im J. 1321 erwähnten Steinbrücke genannt; sie wurde den 8. Febr. 1755 an Philipp Banholzer um 400 fl. mit Vorbehalt eines jährlichen Kanons eigenthümlich überlassen (vergl. auch Lichnowsky 4 S. DCCCV., DCCCVI., DCCLXXXV., 5 S. XC., 6 S. CLVII., CLXV.).

In den 30er Jahren des 16. Jahrhunderts kommt das hiesige sog. Hartmannsgut als hohenzoller’sches Lehen der Familie Bletz von Rothenstein vor, wurde aber den 27. Jan. 1702 von dem Fürsten Friedrich von Hohenzollern dem Johann Christoph Bletz von Rothenstein geeignet.

Die genannte Pelagiuskirche war die erste Kirche auch für Rottweil überhaupt und von ihr zweigte sich die dortige Heiligkreuzkirche ab; damit nun aber der Gottesdienst allhier besser versehen und der Pfarrer insbesondere stets durch einen Helfer solle unterstützt werden können, wandte den 4. Mai 1441 die Stadt Rottweil als Kastvogt beider Kirchen (der Altstädter wenigstens in Lehensweise) mit Einwilligung des Heiligkreuzpfarrers Johannsen v. Stöffeln der Pelagienkirche wieder die ihr ursprünglich zugehörigen Nutzungen: die Widemhöfe zu Wilflingen (Hohenzollern-Hechingen’sche Enclave) mit den Zehenten, zu Frittlingen, zu Wellendingen, zu Neufra und zu Feckenhausen zu, was Bischof Heinrich von Constanz den 2. Aug. d. J. bestätigte. – In diese Kirche waren weiter noch früher eingepfarrt Wilflingen bis 1543, Wellendingen (urkundlich nicht, nur der Sage nach), Feckenhausen und Neufra bis 1803; heutzutage sind es noch Bühlingen und Göllsdorf.

Von den schon oben (S. 158) genannten zwei hiesigen Klausen wird die sog. Herrn Berchtolds-Klause, auch in den J. 1321 und 1496, die St. Jakobsklause im J. 1518 erwähnt. Das Kl. Rottenmünster kommt im J. 1225 hier begütert vor.

Im J. 1454 brannte Hans von Rechberg die Altstadt nieder. (s. ob. S. 247).

c. Bernburg, liegt 1/4 Stunde nördlich von Rottweil auf einem gegen das Neckar-Thal eindringenden ziemlich schmalen Bergrücken, unter dem der Eisenbahntunnel durchführt. Der Hof besteht aus einem einzeln stehenden Haus, zu dem ein 30 Morgen großes fruchtbares Gut gehört. Ein laufender Brunnen ist

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 314. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0314.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)