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(Knapp Repertorium 1, 370, Samml. der Gen. Rescr. vom J. 1806, 98) allgemein aufgehoben.


Parzellen.

Zu der Gemeinde gehören:

b. Altstadt, Pfarrweiler, hat 1/4 Stunde südöstlich von Rottweil eine sehr freundliche Lage und ist unregelmäßig auf beiden Seiten des Neckars theils in die Thalebene, größtentheils aber an die Thalgehänge lang gestreckt hingebaut. Der Ort besteht meist aus ansehnlichen, zum Theil im städtischen Stil erbauten, durchaus ziegelbedachten Häusern.

Beinahe mitten im Ort auf sonnigem mit Akazien bepflanztem Hügel, mit der Westseite (Schauseite) gegen den Neckarfluß, erhebt sich die dem hl. Pelagius geweihte Kirche, eine der frühesten (romanischen) Basilikenanlagen unseres Landes; freilich nunmehr vielfach verändert, aber in der ursprünglichen, bei aller Schlichtheit doch schönen und bedeutenden Anlage noch wohl zu erkennen. Sie wurde errichtet als eine dreischiffige flachgedeckte Pfeilerbasilika, mit zwei Thürmen an den Ostenden der Seitenschiffe und mit großer halbrunder Abside, als Schluß des breiten Hauptschiffes und östlich zwischen den Thürmen vortretend. Auch die auffallend schmalen Seitenschiffe schließen mit halbrunden Absiden, welche sich in die Westmauern der beiden Thürme vertiefen (s. a. den Grundriß). Von diesen Thürmen stehen nur noch die unteren Geschosse und von der großen Abside des Mittelschiffes erhielt sich nur die Umfassungsmauer bis etwa zu 2m Höhe, so daß die Ostansicht der Kirche verunstaltet ist. Beide Thürme machen zusammen den Eindruck eines plumpen Querschiffes, an das sich eine sehr niedere halbrunde Abside (zur Sakristei dienend) anschließt. Man mauerte nämlich den hohen Scheidebogen zwischen dem eigentlichen Chor und der Abside zu und ließ nur unten einen niedrigen Bogen, als Durchgang in die Sakristei, offen. Ganz erhalten sind dagegen außen an der Westseite der Kirche das einfach schöne, einmal sich eintreppende Rundbogenportal, das etwas aus der Mauerflucht heraustritt und mit einem Gesimse bekrönt ist; – dann die beiden mit den alten Rundbogenfenstern belebten Wände des Hochschiffes, auch sämtliche Umfassungsmauern der jetzt von spätgothischen Fenstern durchbrochenen Seitenschiffe, und endlich im Innern die halbrunden Pfeilerarkaden, je sechs an jeder Seite. Ihre Kämpfergesimse bilden sich aus der attischen Basis, nur eines der linken Reihe zeigt bescheidenes Blattgeschlinge. Vor den schon genannten noch erhaltenen Seitenabsiden, die jetzt durch Altäre verstellt und

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0310.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)