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Nachdem von Rom den 31. Okt. 1731 die Genehmigung ertheilt worden, wurde die seitherige Residenz in ein eigentliches Collegium verwandelt. Auch erwarben die Jesuiten manchen Besitz in der Umgegend: im J. 1700 das Gut Hochmauren, in den Jahren 1720 und 1736 den Eckhof, im J. 1747 Hohenberg (O.A. Spaichingen), welches um 12.000 fl. von ihnen gekauft, im J. 1772 aber von Österreich mit 15.641 fl. ausgelöst wurde; im J. 1724 wurde ihnen durch den Lehensbesitzer Schiller das Gut Wildenstein legirt, auf das sie jedoch in Folge eines Processes mit den Schiller’schen Erben im J. 1727 gegen 3150 fl. verzichteten. Auch nachdem der Jesuitenorden den 31. Juli 1773 aufgehoben worden und die Execution der päbstlichen Bulle – zum Leidwesen der Bürgerschaft – am 28. Febr. 1776 erfolgt war, blieben die Jesuiten in Rottweil zurück und besorgten mit Genehmigung des Bischofs von Constanz den Gottesdienst in der Kapellenkirche und den Gymnasialunterricht in der seitherigen Weise. – In dem neuen Collegium befindet sich jetzt das Convict, das Gymnasium im älteren Gebäude. 1

Die Johanniter-Kommende. Die Zeit der Gründung dieser Kommende ist nicht bekannt, genannt wird sie zuerst in den 70er und 80er Jahren des 13. Jahrhunderts, indem sie im J. 1277 Zehenten zu Denkingen (O.A. Spaichingen), Lehen des Abts von St. Gallen von dem Grafen Friedrich von Zollern, den 15. Juni 1281 Güter zu Spaichingen von den Gebr. Grafen Albrecht und Burkhard von Hohenberg, den 19. Dec. 1282 ein Mühlrecht zu Rottweil von dem hiesigen Bürger Herm. Vokk erwarb. Nach späteren Urkunden zählte sie nebst dem Kommenthur 12 Mitglieder. Als Kommenthure werden zu den angegebenen Zeitpunkten folgende genannt: Konrad von Egesheim 1282–1295, Ulrich Bletz 1310, Rudolf von Maasmünster 1326, Walther von Rechberg 1365, Gylien der Flöter 1385, Johann von Ow 1398–1416, Reinbold zum Trubel 1429–1435 (Glatz Regg. 79, 86), Konrad Schappel 1455, Jörg von Ow 1470–1489, Konrad von Schwalbach 1503, Lienhard Gys 1512–1538, Georg Schilling von Canstatt 1550, Georg Andreas Kechler von Schwandorf 1557, Konrad von Frauenberg 1557, Georg Bombast von Hohenheim 1560, Hans Georg von Schönborn 1584, Philipp Riedesel von Camberg 1587, 1588, Bernhard von Angelloch 1595–1597, Weiprecht von Rosenbach 1600, Wolf Philipp Freiherr von Gutenberg 1680, Karl Philipp Reichsgraf von Freitag 1699, Matthäus Theodor Freiherr von Wendt 1706, Bernhard Moriz Freiherr von Cappel zu Horst 1724–1734, Johann Albert Freiherr von Liebenfels 1751, Karl Eusebius Freiherr von Truchseß Rheinfelden 1759–1772, Johann Jakob

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0285.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)