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wurde der schwäbische Bund nach Ulm zusammen gemahnt und der Krieg wider ihn beschlossen. Am 23. Mai 1422 sandte die Stadt ihren Absagebrief an den Grafen und in den ersten Tagen des Juni rückte das württembergisch-reichsstädtische Aufgebot von außerordentlicher Stärke vor die Burg Hohenzollern, welche sich ihm am 15. Mai 1423 ergeben mußte und von Grund auf zerstört wurde (Stälin 3, 422 ff.). 1

Im J. 1409 kam es zu einer Fehde zwischen Rottweil und dem Gr. Rudolf (VI.) von Hohenberg, welcher sich an den Rottweilern rächen wollte, weil sie, aus unbekannten Gründen, im J. 1377 das Hohenberger Schloß und Dorf Bubsheim verbrannt hatten. Dieselbe wurde mit großer Erbitterung geführt, durch Vermittelung K. Ruprechts jedoch und des Gr. Eberhard von Württemberg, welchem die Rottweiler während dieser Fehde sein Dorf Winterlingen niederbrannten, den 2. Sept. d. J. beigelegt, dabei auch noch insbesondere festgesetzt, daß die Stadt dem Gr. Eberhard zur Entschädigung der Winterlinger 300 fl. Rh. bezahlen solle (Ruckgaber 2b, 141–143). – In den J. 1420–23 betheiligte sich die Stadt mit Württemberg an der geroldseckischen Fehde, im J. 1441 an dem Rachekrieg, den die Städte wegen Ausplünderung einiger Kaufleute gegen das Schloß Höven führten. – Wenige Jahre nach dem Bündniß vom Jahre 1443 entbrannte ein neuer Krieg zwischen den Städten und den Fürsten und Herrn, namentlich dem Gr. Ulrich (V.) von Württemberg, an welchem sich auch Rottweil betheiligte. Jost von Hornstein, welcher seit längerer Zeit die Feste Hohenberg von dem Herzog Albrecht VI. von Österreich pfandweise inne hatte, wandte sich, als er dieselbe im J. 1448 wieder auslösen lassen sollte, aber keine Lust hiezu hatte, an die Stadt Rottweil, deren Bürgerrecht er besaß, mit der Bitte um Unterstützung. Da jedoch die Stadt sich seiner nicht annahm, schickte er den 22. Aug. 1449 derselben einen Fehdebrief, fiel in ihr Gebiet ein, und suchte hier, wo er konnte, derselben Schaden zuzufügen. Darauf zogen die Rottweiler vor Hohenberg, eroberten es den 21. Sept. 1449 nach 16stündiger Beschießung und zerstörten es. Neunzehn streitbare Männer hatten Hohenberg vertheidigt, von denen 18 getödtet, meist die Mauern herabgestürzt wurden und nur Einer entkam. Nun aber schickte der Herzog Albrecht von Österreich als Inhaber der Feste Hohenberg und als Lehensoberherr der Rottweiler hinsichtlich der Altstadt und des Arnoldshofes den 23. Apr. 1450 der Stadt einen Feindsbrief, und es erfolgten darauf gegenseitige Einfälle und Plünderung; den 22. Juni 1450 kam zwar zu Bamberg ein vorläufiger Vergleich zwischen beiden Theilen zu Stand,

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0246.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)