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bestand ein See eine Viertelstunde nordöstlich von der Stadt zunächst der Römerstraße.

Überdieß fließen über die Markung der Neckar, in welchen nahe der Stadt die Prim einmündet; der südwestlichste Theil der Markung wird beim Eckhof von der Eschach und der nordöstlichste beim Hardthaus von dem Weiherbach berührt. Über den Neckar, die Prim und die Eschach sind 15 Brücken und Stege angelegt, welche mit Ausnahme der vom Staat zu unterhaltenden Brücken bei der Saline und bei der Steinmühle in Altstadt, wie auch der in neuester Zeit angelegten Brücken bei der Vögelesmühle und bei der Pulvermühle, sämtlich von der Gemeinde unterhalten werden müssen. Die Brücken bei der Vögelesmühle und bei der Pulvermühle haben die Eigenthümer der Mühlen zu unterhalten. In neuester Zeit wurde sodann mit sehr bedeutendem Aufwand der großartige das Neckarthal in langer Bogenreihe überbrückende Viadukt angelegt, der den früher so schwierigen Verkehr nach Schömberg außerordentlich erleichtert.

Den Verkehr der Stadt vermitteln, außer der im Jahr 1867 eröffneten Eisenbahn, die Staatsstraßen nach Schömberg, Spaichingen, Schramberg, Schwenningen, Villingen und Vicinalstraßen nach Dietingen, Hausen und Göllsdorf. Von der Stadt führt zum Bahnhof eine vortreffliche mit Zierbäumen und Anlagen besetzte Straße.

Was den Postverkehr betrifft, so bestehen täglich drei Omnibus-Verbindungen zwischen Rottweil und Balingen und 2 Postwagen-Verbindungen zwischen Rottweil und Schramberg. Auf der Eisenbahn kommen täglich 14 Personenzüge und zwar: von Stuttgart 4, unmittelbar von Reutlingen 1, von Immendingen (bezw. Schaffhausen) 5 und von Villingen 4. Nach Stuttgart gehen von Rottweil ab 4 und 1 nur noch bis Reutlingen, nach Immendingen 4 und 1 nur noch nach Tuttlingen, nach Villingen 4. Unter diesen Bahnzügen sind begriffen die Eilzüge, die jeden Tag einmal von Stuttgart nach Zürich und von Zürich nach Stuttgart führen und um die Mittagsstunde Rottweil berühren.

In dem Oberamtsbezirk sind Landpostboten eingeführt. Fahrende Boten kommen wöchentlich zweimal von Oberndorf, Dunningen, Nieder-Eschach und Trossingen in die Stadt.

Die eingeborenen Einwohner sind im allgemeinen kräftig und gegenwärtig zählen 15 Personen 80 und darüber Lebensjahre; man trifft, selbstverständlich mit Ausnahmen, Fleiß, kirchlichen Sinn, verbunden mit einem lebensfrohen, freundlichen und gefälligen Benehmen. Zu den besonderen Gebräuchen gehören die 2 Tage dauernden

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0205.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)