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vorhandenen Schweine betrug 5369 Stücke, unter denen 20 Eber und 486 Mutterschweine waren.

Die Ziegenzucht ist im allgemeinen sehr gering, und nur in den Orten Bühlingen, Hausen am Thann, Horgen, Locherhof und Wellendingen von einigem Belang. Im Januar 1873 waren 1756 Stücke im Bezirk.

Die Bienenzucht ist nur in Böhringen, Göllsdorf, Gößlingen und Locherhof von einiger Bedeutung und im Zunehmen begriffen, während man in den übrigen Orten eher eine Abnahme bemerkt. Im Januar 1873 wurden 1804 Stöcke gezählt.

Die Geflügelzucht (Hühner, junge Hahnen, Gänse, Enten, Tauben) ist gerade nicht unbeträchtlich, wird aber meist für den eigenen Bedarf getrieben. Über den eigenen Verbrauch verkaufen Geflügel die Orte: Böhringen, Bösingen, Dotternhausen, Hausen o. R., Horgen, Locherhof, Wellendingen, Zepfenhan und Zimmern u. d. B.

d. Jagd und Fischerei.[1]

Der Zustand der Jagd ist im allgemeinen schlecht. Die Ursache ist in den zu kleinen Jagddistrikten und hauptsächlich in dem Jagen (Hetzen) mit sog. Wildbodenhunden zu suchen, welche Jagdart fast allgemein ist und noch aus der Zeit der freien Pürsche[2] herzurühren scheint, Edel- und Dammwild fehlen gänzlich; das Reh kommt mit Ausnahme einzelner geschonter Jagdbezirke selten vor, auch der Hase ist nicht häufig und scheint von Jahr zu Jahr an Zahl abzunehmen. Füchse gibt es dagegen viele und auch der Dachs ist nicht selten. Edelmarder und Iltisse sind sehr selten, weniger der Steinmarder. Wiesel gibt es ziemlich viele und auch der Fischotter fehlt nicht. Seit 1870 zeigt sich auch von Zeit zu Zeit ein Wildschwein. Das Rebhuhn ist nur mäßig verbreitet und scheint immer seltener zu werden, woran häufige Hagelschläge, das Überhandnehmen des Raubzeugs und der Mangel an schützendem Gebüsch (Hecken etc.) im Felde schuld sein werden. Die Wachtel kommt nur in einzelnen Jahrgängen in größerer Menge, der Wachtelkönig hie und da vor. Waldschnepfen erscheinen zwar jedes Jahr, aber nur in geringer Zahl, Enten nur in kalten Wintern im Neckar, in der Eschach und Prim. Der Auerhahn kommt ganz selten in einzelnen verstrichenen Exemplaren, und das Haselhuhn selten (am Plettenberg) vor. Der Reiher ist weniger selten. Der Uhu findet sich hauptsächlich im Neckarthal und auch im Eschachthal. Die gewöhnlichen Raubvögel,


  1. Von Forstmeister Tritschler in Rottweil.
  2. Über das frühere Pürschwesen s. unten.
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0133.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)