der Vertheilung des Grundeigenthums in den östlichen Theilen des Bezirks ziemlich ungünstiger gestaltet als in den westlichen.
Das Oberamt Rottweil erscheint nämlich nach der Aufnahme von 1857, obgleich im Ganzen mit weit gehender Theilung des Grundbesitzes, doch zugleich mit der O.Z. 13 unter denjenigen Bezirken, welche die meisten landwirthschaftlichen Besitzungen erster Klasse von mehr als 200 Morgen aufweisen und da diese größeren Güter vorzugsweise in der östlichen Hälfte des Bezirks sich befinden, so ist die natürliche Folge davon, daß die Klasse der mittleren und ansehnlicheren Güter hier weit weniger stark, die Zahl der kleinen Besitzungen dafür aber verhältnißmäßig desto stärker vertreten ist.
Es entfallen nämlich nach der Aufnahme von 1857
auf die Besitzungen von | ||||
Hälfte des Bezirks | ||||
Eigenthümer. | in Procenten. | Eigenthümer | in Procenten. | |
3703 | 78,6 | 3240 | 83,9 | |
4712 | 100 | 3863 | 100 |
In der westlichen Hälfte des Bezirks sind also die mittleren und ansehnlichen Besitzungen zahlreicher und die kleineren relativ weniger häufig. Dazu kommt nun, daß hier zugleich ein verhältnißmäßig viel größerer Theil der Bevölkerung auf die größeren Gemeinden von über 1000 Einwohnern entfällt, wo neben einem lebhafteren Verkehr theilweise auch eine größere gewerbliche Thätigkeit (Uhrmacherei, Stickerei, Weberei etc.) sich mit der Landwirthschaft verbindet.
Der Rückschlag, welchen die Bevölkerung des Bezirks Anfangs der 1850er Jahre erlitten hat, und welcher, bei gleichzeitiger
- ↑ s. auch Amman, die Hofgüter Württembergs.
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0066.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)