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Das Badhaus in Obernau war in ältern Zeiten schon bekannt, ist nun aber in das Rath- und Schulhaus verwandelt [1].

In einer Urkunde von 1307 kommt Volmar, Schultheiß von Obernau, der sich auch einfach Scultetus de Owe nennt, als Bürge für seine Schwager Ilsung von Heunenthal vor, und unter den Zeugen H. Sartor de Owe. 1392 an St. Peter und Paulstag hat Cunz Böcklin, genannt Heppeler, all sein eigen Gut und Recht, so er zu Obernau an dem Haus, an dem Thurm und an dem Städtlein mit aller Zugehörde hatte, dem Hause Östreich zu Lehen gegeben, worauf er von Erzherzog Leopold damit wieder belehnt worden, solche aber wieder an letztern versetzt. Nachher war Burkhard von Mansperg im Besitz der Pfandschaft und 1473 Kraft von Hailfingen. 1479 wurde Burkard von Gültlingen damit belehnt. Von Heinrich von Gültlingen kam das Lehen 1512 an Philipp von Ehingen kaufweise [2]. Die von Ehingen wurden verschiedener Streite namentlich auch der Religionsveränderung wegen, von Östreich ihrer Lehen verlustig erklärt, und nur nach langem Zwiste wurde erst 1680 Albrecht Sigismund von Ehingen mit Obernau, als östreichisches Mannslehen wieder begabt. 1698 wurde Obernau der von Raßlerischen Familie lehensweise überlassen, welche es noch besitzt. In ältesten Zeiten war Obernau ein Filial von Remmingsheim. 1377 stiftete Johann Seidenfaden, Pfarrer zu Remmingsheim, eine


  1. J. C. Hohenschild gab 1618, als damaliger Besitzer des Bads, ein Büchlein von seinen Wirkungen heraus. Von seinen Wirkungen gibt auch Dr. Alex. Camerarius Nachricht in: Syllogen memorabilium medicinae et mirabilium naturae arcanorum. Tab 1683. S. 1596 u. f. A. d. H.
  2. Nach Crusius sollen die von Ehingen Obernau schon früher besessen und eine Linie daselbst ihren Sitz gehabt haben. Das Lehen soll ihnen von Östreich entzogen worden seyn, weil Einer von Ehingen seinen leiblichen Vater, Sebastian von Ehingen, umgebracht hat. A. d. H.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Rottenburg. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1828, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottenburg_192.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)