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gehört, so hat es doch die meisten Reallasten (S. S. 98.) [1]. Den Großzehnten bezieht der Staat, mit Ausnahme der Pfarrlehen, in etwa 46 M. bestehend, woraus die Pfarrpfründe den Zehnten bezieht [2]. Der Kleinzehnten ist zwischen den Pfarreyen Kilchberg und Bühl dergestalt getheilt, daß erstere ungefähr 3/4, letztere 1/4 bezieht; Heuzehnten beyläufig eben so, nur bezieht solchen der Staat von 20 M. allein (für 12 fl. verpachtet); der Weinzehnte steht in der Regel zu 2/3 dem Staate, und zu 1/3 der Universität Freyburg, in einigen Weinbergen der Pfarrey dahier (in Rottenb.) zu.

In den ältesten Zeiten hat sich schon eine adeliche Familie von Bühl benannt, 1119 nennt sich Cuno ein Graf von Hohenberg und Mönch zu Zwiefalten von seinen Schlössern Herr von Bottingen und Bühl [3]. Doch dürfte es noch zweifelhaft seyn, daß unser Bühl damit gemeint sey. In der Bestätigungs-Urkunde des Klosters Herrenalb 1148 unterzeichnet C. von Bühl, und noch 1493 kommt als Gerichtsbeysitzer zu Rottenburg, Bälteser von Bühl vor. Das Dorf hatte übrigens nach verschiedenen Zeiten auch verschiedene Besitzer. 1298 hat Graf Albrecht Schloß und Dorf Bühl dem Heinrich Amann lehensweise übergeben. 150 Jahre später findet sich das Dorf getheilt, zwischen den Hirnbogen und den Ehingen zu Kilchberg. 1444 kam ein Theil an Ritter Conrad von Bühl und Margaretha Benzin, des Kechlers Ehewirthin, lehensweis. 1463 erkaufte Balthasar von Bühl von Werner Hirnbogen den halben Theil des


  1. Es kommen, wenn man die Waldfläche außer Berechnung läßt, 4 fl. 22 kr. auf 1 Morgen. A. d. H.
  2. Der Staatszehnte ist auf 9 Jahre um jährlich 59 Sch. Dinkel, 5 Sch. Haber und 26 Sch. Gerste verpachtet. Die Erblehenträger der vormaligen Jesuitengüter erhalten jährlich die benöthigten Erntewieden, ungefähr 10.000 Stück, unentgeldlich. A. d. H.
  3. Um dieselbe Zeit schenken die Brüder Cuno und Rudolph von Buhele dem Kloster Hirschau Alles, was sie auf dem Berge Egge besaßen. Cod. Hirs. Fol. 31.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Rottenburg. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1828, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottenburg_159.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)