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gerechnet. Es ist Sitz eines Revier-Försters, sieht ziemlich gut aus; hat starken Flachsbau, und die Einwohner beschäftigen sich viel mit Spinnen und Weben. S. o. Die Schule, in welche auch das Filial Oberhausen gehört, hat 3 Abtheilungen und einen eigenen Knaben- und einen Mädchen-Schulmeister. In einiger Entfernung von dem Orte treibt der Bach 1 Mahl- und 2 Ölmühlen. Auch hat der Ort eine Ziegelhütte.

Der Großzehnte steht mit Ausnahme von 151/4 M., welche der Herrschaft Hechingen zehnten, und 183/4 M., welche zehentfrey sind, dem Staate zu [1] der Kleinzehnte der Pfarrey, der Heuzehnte dem Staate (für 240 fl. verpachtet), bloß 93/4 M. Wiesen zehnten nach Hechingen, 395/8 M. der Pfarrey Ofterdingen, 1861/2 M. aber sind zehntfrey.

Crusius gibt unter den Schenkungen des zwölften Jahrhunderts an das Kloster Hirschau auch an, daß Egiloff von Pfullingen 2 Huben bey Bodelshausen gestiftet habe [2]. Eine Linie der Freyherrn von Ow hatte in Bodelshausen früher ihren Aufenthalt. In einer Urkunde von 1442 heißt es: „Ich Caspar von Ow zu Bodelshausen gesessen.“ Die Burg stund, wo jetzt die Zehntscheuer steht. Im J. 1409 tragen die beyden Volkardt von Ow, wovon einer der Wütfuß genannt ist, Grafen Eberhard dem Milden von Würtemberg, ihre Burg, das Dorf Bodelshausen und die Dörfer Oberhausen etc. zu Lehen auf. Im J. 1453 kauft Graf


  1. Anm. Sämmtliche Orte, wobey die Eintheilung nicht besonders bemerkt ist, gehören zum Cam. Amt Rottenburg und zum Forstamt Tübingen. Mühlen und Werke, Brauereyen, Wirthschaften finden sich in der besondern Tabelle. Er ist für 260 Sch. Dinkel, 130 Sch. Haber, 10 Sch. Gerste und 4 Fuder Stroh, auch 78 fl. 21 kr. Zehntsurrogatgelder, verpachtet. Die Gemeinde hat das Recht des Viehtriebs in 32 M. Staatswaldungen. Für eine auf ewige Zeiten gepachtete Jagd zahlt sie dem Cam. Amt 126 fl. A. d. H.
  2. Die Schenkung wird bestätigt durch den Cod. Hirs. Fol. 69 b.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Rottenburg. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1828, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottenburg_157.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)